Durch spanische Lande

Schnell mal durchgeflutscht!

Frisch aus Frankreich eingeflogen, steuern wir direkt auf ein kleines Plätzchen zu, das im Internet als „ganz nett“ beschrieben wird. Als wir am frühen Mittag ankommen, herrscht hier noch gähnende Leere – trotz Samstag und spanischem Naherholungsgebiet, das normalerweise wie ein Magnet auf Menschenmassen wirkt.

Doch das ändert sich schnell: Nach und nach trudeln ganze Familien, Freundesgruppen und Vereine ein. Alle haben dasselbe Ziel: Gemeinsam die Sau – oder besser gesagt den Grill – rauslassen!

Mit Kind und Kegel geht’s zur Sache. Wobei, bei „Kind und Kegel“ musste ich kurz schlucken, denn im Mittelalter wurden uneheliche Kinder als „Kegel“ bezeichnet. Aber heute hat das zum Glück nichts mehr zu bedeuten. Hier wird der Gemeinschaftssinn noch großgeschrieben – da könnte man glatt neidisch werden!

Die Leute grillen, musizieren, spielen Ball und faulenzen in einer beneidenswerten Gelassenheit. Klar, dabei bleibt es nicht mucksmäuschenstill. Aber die Geräuschkulisse ist eher wie ein lebhaftes Sommerkonzert, das rechtzeitig zum Abend hin verklingt – denn nachts ist es dann doch zu frisch, um die Party fortzusetzen.

Der Platz ist schattig, man steht relativ gerade – was für uns fahrendes Volk ein echter Luxus ist. Am nächsten Morgen geht’s auch schon wieder weiter. Der Weg hinaus ist eine echte Abenteuerfahrt: kurvig, schmal und mit mehr Pollern gespickt, als ein Parkhaus in der Innenstadt. Bevor der Wochenendverkehr anrollt, sind wir lieber weg – das muss man sich nicht geben.

Und so düsen wir weiter, immer der Sonne entgegen!

Ein Parkplatz mit Promi-Potenzial!

Unser heutiges Tagesziel entpuppt sich als – Trommelwirbel – ein großer, geschotterter Parkplatz. Na ja, nicht gerade die Traumlocation, aber immerhin: viel Platz und wenig los. Ein paar vereinzelte Pkw stehen herum und scheinen sich auf das gefasst zu machen, was auch immer da kommen mag.

Wir ergattern eine super Stelle, direkt an der Steilküste. Da gibt’s sogar einen kleinen Aussichtspunkt in der Nähe. Normalerweise parken wir bewusst nicht in der ersten Reihe, aber heute? Naja, sagen wir mal: Wochenende halt, da schaltet man auch mal auf Autopilot.

Dass sich der Parkplatz im Laufe des Tages bis auf den letzten Quadratmeter füllen würde, hatten wir nicht auf dem Schirm. Und natürlich wollte jeder Besucher zum Aussichtspunkt – ausgerechnet an unserer „VIP-Lounge“ vorbei.

Unsere „Black Pearl“ wurde schneller zum Star des Tages, als uns lieb war. Einmal posen bitte! Klick, klick – und schon war unser Wohnmobil das meistfotografierte Objekt in ganz Nordspanien. Wir kamen aus den „Daumen-hoch“-Signalen und den bewundernden Blicken gar nicht mehr heraus. Einige Abenteurer wollten wohl am liebsten gleich mit einsteigen.

Trotz des unfreiwilligen Promi-Daseins können wir den Tag genießen. Und nachts kehrt Ruhe ein, sogar die Paparazzi schlafen. Am Ende haben wir einen schönen Tag und eine angenehm dunkle, ruhige Nacht. So geht Freistehen mit Glamour!

Riesenschnitzel und schiefe Plätze – die Fahrt geht weiter!

Und schon wieder sind wir unterwegs. Unser heutiges Ziel: ein Parkplatz nahe der Autobahn, berühmt für sein phänomenales Restaurant. Hier waren wir vor zwei Jahren schon mal und haben Riesenschnitzel verdrückt, die locker als XXL-Bettdecke durchgehen könnten. Die Bedienung meinte damals, wir sollen uns nur eine Portion teilen – und sie hatte sowas von recht!

Kurz vor der Ankunft checkt Lyggie nochmal die Restaurant-Bewertungen. Tja, was soll man sagen? Neuer Besitzer, neues Konzept: aus „fantastisch“ wurde „schlecht“. Die Riesenschnitzel? Nur noch eine Erinnerung aus besseren Tagen. Damit ist der Entschluss klar: Auf Wiedersehen, liebes Restaurant, wir fahren weiter!

Archivbild aus besseren Tagen

Nichts ist so beständig wie der spontane Plan von vor fünf Minuten. Also biegen wir früher Richtung Süden ab und suchen nach einem neuen Stellplatz. Ein kleiner Stausee, den wir noch nicht kennen, klingt doch vielversprechend!

Der erste Platz dort ist allerdings eher etwas für Bergziegen – selbst mit Auffahrkeilen würden wir da nicht gerade stehen. Also weiter! Ein Kilometer weiter sieht es auf Google Maps gut aus, aber die Bäume haben wohl nicht mitbekommen, dass wir mit unserer Black Pearl nicht in die Schrumpfmaschine passen. Zu niedrige Äste überall.

Aber es gibt ja noch einen kleinen Parallelweg, wo uns wirklich niemand stören kann – außer vielleicht die unzähligen Schlaglöcher, die unseren Kaffee zum Schäumen bringen. Ein Graben am Ende der Straße macht uns dann endgültig klar: hier ist Endstation. Also: Geländeuntersetzung rein, damit wir im Standgas zurückkriechen können, und „Rückwärts, marsch, marsch!“.

 

Nach einigem Hin und Her entdecken wir dann doch noch einen Platz bei einem geschlossenen Campingplatz. Na also! Das Abenteuer hat ein Ende – zumindest für heute. Jetzt heißt es: Beine hoch, durchatmen und auf das nächste Ziel freuen.

Valladolid Reloaded: Ruhe, Reggae und morgen Muskelkater

Weiter geht’s nach Valladolid! Zwei Tage Pause stehen auf dem Programm, und wir haben uns den perfekten Ort dafür ausgesucht: Ein ruhiger Platz am Ende einer Sackgasse, umgeben von riesigen Bäumen, die uns und Luna eine wohlverdiente Erholungspause gönnen. Die letzten Fahrtage waren dann doch ein bisschen anstrengend, da kommt eine Runde Nichtstun gerade recht.

Ein Ersatzrestaurant für den verpassten Riesenschnitzel-Moment? Fehlanzeige! Aber wir haben ja zum Glück unsere Notvorräte im Eisfach. Und mal ehrlich, wenn die Alternative zum Restaurantspaziergang ein gemütliches Abendessen in der Black Pearl ist, wer sagt da schon nein?

Direkt neben unserem Platz befindet sich – Überraschung! – ein kleines Sportareal mit Fitnessgeräten. So etwas findet man in Deutschland höchstens in Parks mit Anfassen-verboten-Schildern. Hier steht das alles zur freien Verfügung und wird tatsächlich genutzt.

Am Nachmittag taucht eine Gruppe Jugendlicher mit Ghettoblastern auf. Schon machen wir uns bereit für ein Hip-Hop-Konzert, doch statt „Boom Boom“ gibt’s entspannten Reggae auf die Ohren. Gut, da kann man es aushalten!

Und anstatt nur herumzuhängen, Bierdosen zu knallen und lautstark zu grölen, geht es an die Geräte. Klimmzüge, Sit-ups und das alles in einer Ruhe, die uns glatt zum Mitmachen einlädt. Aber na ja, wir sind hier eher für die passiven sportlichen Aktivitäten.

Nach einer Stunde verschwinden die Sportler wieder und wir sind beeindruckt von diesen motivierten Jungs. Statt die Stadt unsicher zu machen, powern sie sich friedlich aus. Valladolid, du kannst uns immer wieder überraschen!

Morgen wollen wir eigentlich nur bis Salamanca fahren, wir werden uns aber kurzfristig umentschieden haben und Spanien verlassen, um nach Portugal zu fahren. Doch das wissen wir natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht 🙂

Stay tuned … es bleibt spannend!

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