Zwei Fernreisemobile on Tour

Zwei Fernreisemobile on Tour

Zwei Fernreisemobile on Tour. Macht definitiv mehr Spaß, als nur ein Fernreisemobil on Tour. Also treffen wir uns mit lieben Freunden, die passenderweise gerade gut durchgefroren aus Deutschland, dem Land mit dem frostigen Klima, eintrudeln. Aber fangen wir von vorne an.

Nach dem Stellplatz in Falesia, auf dem wir eine Nacht verbringen, zieht es uns wieder weiter. Im Hinterland der Algarve finden wir auch ein ziemlich ruhiges Plätzchen mit schöner Aussicht. So ruhig, dass es nicht mal genügend Internet gibt…aber sei es drum. Dort, in der einsamen Wildnis steht allerdings doch tatsächlich….ein Wohnmobil. Und die Bewohner erzählen uns auch noch freudestrahlend, dass sie Angst vor Hunden haben. Na wunderbar…

 

Doch 500 Liter Wasservorrat haben viele Vorteile. Auch den, dass man viel länger mit seinem mitgeschleppten Wasser auskommt als die Bewohner handelsüblicher Wohnmobile.

 

Und so kommt es, dass wir nach wenigen Tagen dann doch wieder allein sind und an einen schöneren Platz umziehen können. Das einzige Geräusch, was wir dort genießen dürfen, ist das nächtliche Froschkonzert. Dies allerdings auch nur bei Vollmond. In anderen Mondphasen scheint den Fröschen der Aufwand wohl zu hoch zu sein…

 

Vom (fast) einsamen Berg zum Stellplatz


 

Gewisse Weltereignisse laufen in dieser absolut verrückten Zeit auf einen finalen Punkt zu. Wir schauen aus diesem Grund gern fast schon allabendlich einem netten kleinen Livestream zu. Nur leider kostet uns das hier oben auf dem (fast) einsamen Berg dann irgendwann doch den letzten Nerv.

 

Denn einer Gruppe Menschen zuzuhören, die etwas sagen will, während der Stream alle 30 Sekunden puffert, ist, gelinde gesagt….ausbaufähig. Und es sollen auch noch ein paar Tage kommen, in denen man nicht über Gemeindegrenzen fahren darf. Also verabschieden wir uns vom wunderschönen Ort und fahren ein ganzes Stückchen weiter. Zum Stellplatz in Silves.

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Der Stellplatz in Silves


 

Wir sausen für die anstehenden Sperrtage weiter zum Stellplatz in Silves. Hier gibt es große Stellplätze, Wasser (jaaa….machen wir den einen Tank mal wieder ein bisschen voller, kann ja nicht schaden), Strom (nöööö danke sehr. Wollen Sie vielleicht welchen kaufen? 😀 ), WLAN (Kein Bedarf) und eine Hauptstraße. Der Lärm nervt schon, aber die fußläufig gelegene Einkaufsmöglichkeit wiegt das wohl wieder auf. Denken wir jedenfalls.

 

Abends möchten wir gern etwas leckeres Essen gehen und Google verspricht Restaurants in fußläufig erreichbarer Nähe. Also….so….theoretisch. Praktisch haben sie nämlich alle geschlossen und wir holen uns nur noch eine Lasagne aus dem Supermarkt und trotten müde und hungrig nach Hause, wo schon eine ebenso hungrige Luna auf ihr ein-Gänge-Menü wartet.

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Zwei Fernreisemobile on Tour – Rückkehr nach Pereiro


 

Mittlerweile schreiben wir Anfang Dezember und unsere Freunde vom Schwesterschiff, dem Blauen Elephanten sind auf dem Weg in den Süden. Wir lernten uns bei 4Wheel24 kennen, weil sich unsere Fahrzeuge den gleichen Hochzeitstag teilen. Wir kehren also auf den Stellplatz nach Pereiro zurück, um sie dort zu treffen. Denn wir haben verabredet, ein Weilchen zusammen zu reisen. Mal sehen, wo es uns hintreiben wird.

 

Doch jetzt sind wir erst einmal hier. Am Abend gibt es das absolut großartige Lagerfeuer Nummer Eins, denn die Nachbarn stellen sich als absolute Lagerfeuerprofis heraus. Ein kühles Bierchen darf natürlich auch nicht fehlen. Wie heisst es doch so schön? In angenehmer Gesellschaft vergehen die Tage irgendwie viel schneller. Uns allen dürstet es nach ein paar Tagen auf dem Stellplatz nach Natur und Einsamkeit und so beschließen wir weiterzuziehen. In die Wildnis. Davon gibt es ja hier jede Menge. Zwei Fernreisemobile on Tour sind definitiv besser als eins 🙂

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Zwei Fernreisemobile on Tour – Ab in die Pampa und darüber hinaus


 

Wir hoppeln also. Eine ganze Weile über portugiesische Pisten und Straßen, bis wir an einen Ort kommen, den wir vor einem Weilchen schon einmal besucht hatten. Traumhafte Natur. Keine Menschen, bis auf einen einsamen Fischer und Jäger, der sich nach Hundegebell erkundigt.

 

Denn das Unglaubliche geschieht gerade und  Luna und Leon beginnen sich langsam anzunähern. Sie kapiert, dass er es nicht mag, wenn man ihm zu sehr auf den Pelz rückt, und er versteht langsam, dass sie ihm nichts Böses will. Obwohl sie ein großer Hund ist. Und so kommt Hund sich spielerisch näher. Das allerdings geht irgendwie nicht ohne Gebell. Und Gehopse. Hunde halt….

 

Der Tradition gemäß folgen an diesem Ort Lagerfeuer Nummer Zwei und Drei. Es ist abends jetzt schon ordentlich kalt geworden. So kalt, dass ich mein Fell auf meinen Stuhl legen muss. Ergebnis: Feuer wärmt von vorn, Fell von hinten und ein erneutes Bierchen kühlt das Innere. Passt. Die schönen Tage vergehen, ohne dass jemand hier vorbeikommt und dann ist der Fischer wieder da und bittet uns um Hilfe. Um Starthilfe um genau zu sein.

 

Kein Problem. Kurz das Haus einpacken und los geht es. Als Dank gibt es ein Bierchen für künftige Lagerfeuer – Obrigado 🙂

 

Die Nachbarn wollen nun doch endlich bitte mal gern Offroad fahren und so schlagen wir ihnen eine Piste vor. Nicht irgendeine Piste. DIE Piste. Also die Piste, die mich letztes Mal beim Filmen ein paar Nerven gekostet hat. Denn zusammen sind wir stark. Nach ein paar schönen Tagen geht es also wieder ein großes Stück weiter. Die Spannung steigt…

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Mal wieder Einkaufen, Wasser auffüllen und dann ist Hoppeln angesagt…


 

Man hoppelt sich so durch. Wir zumindest hoppeln erst mal in einen Ort, wo es sowohl Einkaufs-, als auch Wäschewasch-, Wassertank- und Dieseltankmöglichkeiten gibt. Da wieder mal eine Sperre  – dieses mal über die Weihnachts- und Neujahrstage – angekündigt ist, wollen wir diese Tage nicht fahren müssen. Und machen somit alles voll, was geht. Im Fahrerhaus wohnt nun eine Klappkiste mit Vorräten, die nicht mehr in den Auszugsschrank passen und die Getränke warten im Fußraum des Beifahrers auf ihren Einsatz. Nur mal so zur Verdeutlichung, WIE voll. 😀

 

An der Pistenstelle meines Grauens steigen wir aus und begutachten erst mal alles…. es ist immer noch nicht gut, aber machbar. Wir kommen erstaunlich gut durch die Schräge und fahren weiter zum Flussufer, wo wir die nächsten Tage verbringen. Es folgt Lagerfeuer Nummer Vier, dieses mal in einer Feuerschale, da hier noch niemand eine Feuerstelle angelegt hat. Ein echtes Weihnachtsfeuer, denn heute ist Heiligabend.

 

Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch: Ein Großvater mit seinem Enkel, der hier mit einem kleinen aber dennoch schnellen Quad durch die Pampa flitzt. Und dann einige Geländewagen mit fröhlichen Insassen. Unsere Solaranlage produziert leider wegen Teilabschattung zu wenig Strom und wir ziehen wieder mal einige Pistenkilometer weiter, auf eine Landzunge mit mehr Licht.

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

30-12-2020 oder….Wehe, wenn sie losgelassen, oder….Abenteuer im Sumpf


 

Portugal. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2020.  Dies sind die Abenteuer des Fernreisemobils Black Pearl, dass mit seiner 3 Frauen starken Besatzung 1 Jahr lang unterwegs ist, um neue Wege zu erforschen, neue Schlammlöcher und neue Festfahrmöglichkeiten. Viele Kilometer von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt, dringt die Black Pearl in Matschgebiete vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

 

Einen Tag vor Silvester. Ein Auto. Ein Weg. Also….zunächst war dort ein Weg. Dann irgendwie…nicht mehr. Denn die Pearl war zu schwer und sank ein. Auf dem Hinweg schon circa zehn Zentimeter. Auf dem Rückweg dann endgültig. Anfangs unterliegen wir noch dem Irrtum, das Schwesterschiff könne uns herausziehen, aber leider scheitert dies kläglich, denn wir stehen plötzlich unvermittelt im Grundwasser. Wir übernachten also erstmal hier im Sumpf…

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

31-12-2020 Die Kavallerie ist da…


 

Es ist Silvestermorgen im Jahr 2020. Gestern hatten wir unsere Misere am Abend noch auf unseren Kanälen in Instagram und Facebook geteilt und heute kommt schon Hilfe! Francisco Luis (Danke!!) hat unseren Fall gestern Abend noch in der portugiesischen Hilfegruppe für steckengebliebene Offroader Atasquei e Agora mit 12000 (!) Mitgliedern geteilt und viele viele Hilfsangebote bekommen.

 

Wir stehen also nach einer mehr oder weniger unruhigen Nacht früh auf und da kommen auch schon die ersten Geländewagen angefahren, deren Insassen die Situation erst einmal einschätzen wollen. Und ungefähr eine Stunde später sind drei Traktoren vor Ort und ziehen die Pearl aus dem Sumpf! Viel besser kann ein altes kompliziertes Jahr nicht enden. Wir sind unendlich dankbar für die Hilfe und auch dafür, dass die Pearl dank des butterweichen Bodens keinen weiteren Schaden davongetragen hat.

 

Am nächsten Tag machen wir uns sogleich daran, alles was umgeschaufelt wurde, wieder zurück an seinen Ursprungsort zu schaufeln. Zumindest all das, was wir finden. Denn viel Erde wurde auch einfach nach unten weggedrückt. Am Ende noch einen großen Ast in die gefährliche Stelle eingegraben und schon kann sich kein anderer mehr hier versehentlich festfahren.

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Frohes neues Jahr 2021


 

Nie war ein Silvesterabend entspannender 😀 Wir sitzen am Lagerfeuer Nummer Fünf, genießen den Abend und die Anspannung von gestern fällt scheibchenweise von uns ab. Puh, das ist noch mal gut gegangen. Es hätte auch anders laufen können…wir müssen künftig viel besser aufpassen.

 

Mit den vier Lieben vom Blauen Elephanten haben wir an diesem Abend also gleich zwei Dinge zu feiern. Silvester und die Rettung aus dem Sumpf. Leider fängt es noch vor Mitternacht an zu regnen. Die Wolken, die ich am Vormittag noch erfolgreich verscheucht hatte, fordern nun ihr Recht…

 

Zwei Fernreisemobile on Tour
 
 

Ruhige Neujahrstage am Fluss


 

Da ist es nun also. Das Jahr 2021. Wir verleben noch ein paar ruhige Tage im neuen Jahr an diesem wirklich schönen Ort, bevor es uns wieder weiterzieht. Es wird nun immer kälter, so dass an ein abendliches Sitzen um ein Feuer nicht mehr wirklich zu denken ist. Aber so ist es nun mal im Winter.

 

Nach diesem Schreckenserlebnis im Sumpf scheint die Piste mit der Schräge, die hier hin führt irgendwie gar nicht mehr so gruselig zu sein. Mit ein bisschen Schaufeleinsatz und vermindertem Luftdruck ist es tatsächlich sehr einfach, nach dem Ende der Sperrtage hier wieder herauszufahren.

 

Verminderter Luftdruck. Also die Sache, vor der wir uns bislang immer irgendwie herumgedrückt haben. Wir haben wieder was gelernt, und dank des geringen Luftdruckes war der Rückweg über löcherige Pisten irgendwie nicht mehr der Rede wert. Und nicht mehr wirklich hoppelig oder gar schaukelig. Gut zu wissen.

 

Wir sind also wieder unterwegs. Auf zu neuen Orten…

 

Stay tuned

 

 


 

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