
- Autor: Melia
- Erstellt am: 12 September 2023
- Aktualisiert am:
Wissen ist Macht - Das 1x1 der Vorbereitung
Persönliche Fähigkeiten sind nicht nur auf dem Papier wertvoll. Gerade im Zusammenhang mit einem Fluchtfahrzeug können sie überlebenswichtig sein. Hier geht es weniger um Survival-Tipps im klassischen Sinne, als um die Meisterung unvorhersehbarer Situationen. In einem Fluchtfahrzeug vereinen sich Technik und Mensch. Doch was nützt die beste Ausrüstung, wenn das Wissen fehlt, sie effektiv zu nutzen? In diesem Beitrag wollen wir uns dem Schlüssel zu wahrer Autonomie und Sicherheit widmen: Deinem persönlichen Können.

Hardskills - Softskills - Wissen ist Macht
Die Kunst, ein Fluchtfahrzeug effektiv zu nutzen, beruht nicht nur auf dem Fahrzeug selbst, sondern auch auf dem Können und der Persönlichkeit des Fahrers. Deshalb ist es unerlässlich, sowohl über technische Fertigkeiten als auch über zwischenmenschliche Kompetenzen zu verfügen. Wir sprechen hier von Hardskills und Softskills, zwei Seiten derselben Medaille, die dich in der Bewältigung unvorhergesehener Herausforderungen unterstützen können.
Hardskills beziehen sich auf die technischen Kenntnisse, die du brauchst. Hierbei geht es um Dinge wie die Grundlagen der Automechanik, das Lesen von Karten oder die Handhabung von Navigationsgeräten. Diese Fähigkeiten sind in der Regel konkret messbar und oft durch Zertifikate oder spezielle Schulungen nachweisbar.
Auf der anderen Seite haben wir die Softskills. Diese weniger greifbaren Qualitäten umfassen deine sozialen Fähigkeiten und emotionale Intelligenz. Sie lehren dich, wie man in Stresssituationen ruhig bleibt, effektiv mit anderen kommuniziert und als Team funktioniert. Diese Softskills sind meist schwerer zu messen, spielen aber eine entscheidende Rolle in deinem Erfolg als Fluchtfahrzeug-Besitzer.
Beide Skillsets sind entscheidend, wenn du dein Fluchtfahrzeug nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern als lebensrettendes Instrument in kritischen Situationen betrachtest.
Hardskills
Grundkenntnisse in der Automechanik: Keine Raketenwissenschaft
Die gute Nachricht gleich vorweg: Man muss kein ausgebildeter Mechaniker sein, um kleinere Mängel am Fahrzeug zu erkennen und zu beheben. Grundkenntnisse in der Automechanik sind weder Hexenwerk noch Raketenwissenschaft.
Ein paar grundlegende Fertigkeiten und das richtige Werkzeug reichen oft schon aus, um das Fahrzeug in einer Notsituation wieder flott zu bekommen. Dein Fluchtfahrzeug ist in Krisenmomenten deine Lebensader. Sollte es Probleme geben – sei es ein platter Reifen oder ein stotternder Motor, oder ein herunterhängender Auspuff – wirst du froh sein, wenn du zumindest die Basics beherrschst.
Selbst einfache Handgriffe wie das Wechseln eines Reifens oder das Überprüfen des Ölstands können im Ernstfall entscheidend sein.
Grundkenntnisse in Elektronik kann man sich schnell erarbeiten, um sie im Ernstfall einzusetzen.
Die Fähigkeit, kleinere Reparaturen selbst durchzuführen, gibt dir nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch ein Gefühl der Kontrolle. Und das kann in stressigen Situationen psychologisch sehr wertvoll sein. Also, nimm dir die Zeit, die Grundlagen der Automechanik zu erlernen. Es ist eine Investition, die sich in vielerlei Hinsicht auszahlen kann.
Erste-Hilfe-Kenntnisse: Wie ging das nochmal?
Stabile Seitenlage, schon mal gehört? Doch …. wie ging die noch mal? Welchen Knoten musste man in welchen Arm machen und so weiter? Wie lange ist dein letzter Erste-Hilfe-Kurs her? Ein Jahr? Fünf Jahre oder vielleicht sogar länger? Erste-Hilfe-Kenntnisse sind essentiell, vor allem wenn du ein Fluchtfahrzeug betreibst. In einer Notsituation kannst du nicht einfach darauf warten, dass Hilfe kommt. Du musst in der Lage sein, sofort zu handeln. Es ist nicht wichtig, dass du einen Kreuz- und Querverband technisch perfekt und optisch einwandfrei ausführen kannst. Darum geht es nicht. Es geht um die essentiellen überlebenswichtigen Dinge.. Seitenlage….Druckverband….Kenntnisse über spontan auftretende Gesundheitsgefahren (Sonnenstich etc).
Auch hier gilt: Wissen ist Macht.

Vielleicht denkst du jetzt, dass du die Grundlagen kennst. Aber Erste-Hilfe-Techniken können sich ändern und deine Erinnerung daran kann mit der Zeit verblassen. Daher ist es ratsam, deine Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Viele Rettungsorganisationen bieten kompakte Auffrischungskurse an, die nur wenige Stunden in Anspruch nehmen. Auch online gibt es viele Videos zu diesem Thema.
Wieder auf den neuesten Stand gebracht, bist du nicht nur für dich selbst eine wertvolle Ressource. Du könntest auch das Leben von Mitfahrern oder anderen Verkehrsteilnehmern retten. Ein Erste-Hilfe-Set im Fluchtfahrzeug zu haben, ist gut, aber zu wissen, wie man es richtig verwendet, ist unbezahlbar.
Nahrungsbeschaffung
Nahrungsbeschaffung ist ein essenzielles Thema, das weit über das bloße Einkaufen im Supermarkt hinausgeht. Gerade in Notlagen kann das Wissen um essbare Pflanzen, Fischfang oder die Jagd von entscheidender Bedeutung sein. Selbst Grundkenntnisse der Tierfallenbaukunst oder Fischfangmethoden können den Unterschied ausmachen. In deinem Fluchtfahrzeug könnten daher neben Konserven auch Angelruten, Jagdwerkzeug und ein Bestimmungsbuch für essbare Pflanzen von Nutzen sein.

Wenn du bereits im Vorfeld entsprechende Fertigkeiten erworben hast, bietet das nicht nur einen Plan B, sondern steigert auch deine Selbstsicherheit in ungewohnten Situationen.
Achtung: In normalen Zeiten (was ist schon normal) gibt es weitestgehend Gesetze, welche die erforderlichen Tätigkeiten ohne Genehmigung / Lizenz / Erlaubnis einschränken oder verbieten. Stichwort: Fischwilderei oder Wilderei. Das sind Straftatbestände, welche erhebliche Strafen nach sich ziehen können!
Navigation: Kartenlesen ist mehr als ein Relikt der Vergangenheit
In Zeiten von GPS und Smartphones mag es antiquiert erscheinen, Kartenlesen als wichtige Fähigkeit zu betrachten. Dennoch ist diese Fertigkeit unersetzlich, insbesondere wenn du dich mit einem Fluchtfahrzeug auf unbekanntem Terrain bewegst. Technische Ausfälle können jederzeit auftreten. Was machst du, wenn dein, oder das GPS versagt oder der Handy-Akku leer ist?
Wissen ist Macht. Das Beherrschen grundlegender Navigationskenntnisse kann dir in solchen Situationen den Weg weisen. Die Fähigkeit, eine Karte zu lesen und zu interpretieren, wird plötzlich wieder wichtig. Es geht darum, sich orientieren zu können, Entfernungen abzuschätzen und sicher ans Ziel zu kommen.

Darüber hinaus bietet die Kenntnis des Kartenlesens auch strategische Vorteile. Du kannst beispielsweise schnell alternative Routen identifizieren oder Gebiete mit erhöhtem Risiko meiden. Ein Satz aktueller Straßen- und Geländekarten sollte daher in keinem gut ausgerüsteten Fluchtfahrzeug fehlen. Denn in der Navigation gilt: Vertraue nicht blind der Technik. Oder der Ortsbeschilderung. Ein gutes Gespür für Richtungen und der Umgang mit Karten können in kritischen Momenten entscheidend sein.
Wo mag bloß Norden sein?
Der Kompaß
Der Kompass ist das traditionelle Instrument zur Richtungsbestimmung und ein unverzichtbares Werkzeug für jeden, der sich auf ernsthafte Abenteuer oder Notfallsituationen vorbereitet. Seine Zuverlässigkeit hat ihn über Jahrhunderte hinweg zur ersten Wahl gemacht. Modernen Geräten, wie GPS, mag er unterlegen sein, wenn es um präzise Lokalisierung geht. Doch der Kompass hat entscheidende Vorteile: Er benötigt keine Batterien und ist unempfindlich gegenüber technischen Ausfällen.
Das Prinzip ist simpel: Die magnetische Nadel orientiert sich am Magnetfeld der Erde und zeigt somit immer in Richtung der magnetischen Pole. Dies erlaubt eine schnelle Orientierung, auch wenn moderne Varianten mit zusätzlichen Funktionen wie Entfernungsmessung oder Höhenmesser ausgestattet sein können.
Etwas Übung im Lesen und Interpretieren der Kompassanzeige ist hilfreich, um seine volle Funktionalität auszuschöpfen. In Kombination mit einer guten Karte wird der Kompass zum mächtigen Werkzeug, das dir in unbekanntem Terrain den Weg weist.
Denn wie du sicherlich weißt, ist bei jeder Karte oben auch Norden. Legst du nun den Kompaß an ein Planquadratgitter, oder an den Außenrand der Karte an, kannst du sie ganz einfach „einnorden“.
Wissen ist Macht. Ein Spruch ist wichtig!
Schon als Kind habe ich den folgenden Spruch gelernt:
Die Sonne geht im Osten auf
Im Süden nimmt sie den Verlauf
Im Westen wird sie untergehn
Im Norden ist sie nie zu seh´n
ist also gar nicht so schwer, die grobe Himmelsrichtung tagsüber zu erkennen.
Selbst an trüben und nebeligen Tagen gelingt es oft, zum Beispiel einen Kugelschreiber senkrecht auf ein Blatt Papier zu stellen und zu schauen, wohin der Schatten fällt. Das ist dann die entgegengesetzte Richtung zur Sonne.
Die Schattenmethode
Die Schattenmethode funktioniert so:
- Du steckst einen Stock vertikal in den Boden.
- Markiere die Spitze des Schattens, den der Stock wirft.
- Warte 10 bis 15 Minuten.
- Markiere die neue Position der Schattenspitze.
Die Linie zwischen den beiden Markierungen zeigt von der ersten zur zweiten Markierung von West nach Ost. Der Anfangspunkt liegt also im Westen und der Endpunkt im Osten. Auf diese Weise kann man auch die anderen Himmelsrichtungen bestimmen.
Die Armbanduhr-Methode
die Armbanduhr-Methode ist eine klassische Technik zur Richtungsbestimmung. Diese Methode funktioniert am besten auf der Nordhalbkugel und mit einer analogen Uhr. So geht’s:
- Halte die Uhr flach in deiner Hand.
- Richte den Stundenzeiger auf die Sonne aus.
- Die Mitte des Winkels zwischen dem Stundenzeiger und der 12-Uhr-Markierung auf der Uhr zeigt nach Süden.
Auf der Südhalbkugel funktioniert die Methode ähnlich, allerdings nutzt man die 12-Uhr-Markierung anstatt des Stundenzeigers zur Ausrichtung auf die Sonne. Der Winkel zwischen der 12-Uhr-Markierung und dem Stundenzeiger zeigt dann in Richtung Norden.
Vorsicht: Diese Methode ist nicht so genau wie ein Kompass, aber in einer Notlage kann sie durchaus nützlich sein.
Der Polarstern ist immer im Norden
Der Polarstern ist ein einzigartiges Navigationsinstrument, das seit Jahrtausenden von Seefahrern, Wanderern und Entdeckern genutzt wird. Er gehört zum Sternbild Kleiner Bär und bleibt nahezu an einer Stelle im nördlichen Himmel. Du findest den Polarstern, indem du das Sternbild Großer Wagen suchst. Die beiden hinteren Sterne des „Wagens“ weisen in Richtung Polarstern. Verlängere eine gedachte Linie durch diese beiden Sterne etwa fünfmal, und du landest beim Polarstern. Dieser Stern zeigt fast exakt nach Norden und ist somit eine verlässliche Orientierungshilfe in der Nacht.

Ohne Moos nix los
Die Moosmethode ist eine alte Faustregel zur Orientierung in der Natur. Moos wächst bevorzugt auf der Nordseite von Bäumen und Felsen, da es feuchte und schattige Bedingungen bevorzugt. Wenn du dich im Wald oder in einer unübersichtlichen Landschaft befindest, kann diese Methode dir helfen, die Himmelsrichtung grob zu bestimmen. Allerdings ist die Moosmethode nicht hundertprozentig zuverlässig, da lokale Umweltbedingungen wie Bodenfeuchtigkeit oder Lichtverhältnisse das Mooswachstum beeinflussen können. Trotzdem ist es eine nützliche Methode, wenn andere Orientierungshilfen fehlen.
Fahrpraxis: Beherrschen verschiedener Fahrzeugtypen und Geländearten
Fahrpraxis ist nicht zu unterschätzen, besonders wenn es um den effizienten Umgang mit verschiedenen Fahrzeugtypen und Geländearten geht. Vom Motorrad bis zum Geländewagen, jedes Fahrzeug hat seine eigenen Tücken und Eigenheiten. Je vielseitiger deine Fahrerfahrungen, desto besser wirst du in der Lage sein, unerwartete Situationen zu meistern. Zum Beispiel erfordert das Fahren im Gelände eine ganz andere Technik als das Fahren auf asphaltierten Straßen. Genauso ist das Manövrieren eines Lkw oder eines Anhängers eine Kunst für sich. Auch wenn du nicht auf alle Szenarien vorbereitet sein kannst, erhöht vielseitige Fahrpraxis deine Chancen erheblich, sicher an deinem Ziel anzukommen.
Energieversorgung: Strom - Heizung - Gas - Wasser
Natürlich muss du nicht im Einzelnen wissen, wie sich die kleinen Elektrönchen im Stromkabel fortbewegen. Doch du solltest grundsätzliche Kenntnisse darüber haben, wie deine Stromanlage aufgebaut ist, über welche Komponenten sie verfügt und was diese grob bewirken. Denn nur so kannst du bei eventuell auftretenden Problemen eine effektive Fehlersuche durchführen, die dich vielleicht zum Ziel bringen wird. Wissen ist Macht.
Das Gleiche gilt für deine Heizungsanlage. und ebenso für deine Wasseranlage. Hast du eine Wasserfilteranlage? Wie wechselt man die Wasserfilter? Kennst du den Notabschalter deines Gastanks, weißt du, wo in etwa die Leitungen entlangführen? All das sind grundsätzliche Fragen, mit denen du dich auseinandersetzen solltest. Nicht erst, wenn eine Störung auftritt, denn dann muss manchmal schnell gehandelt werden können.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie man mit einfachsten Mitteln einen provisorischen Wasserfilter baut?
Kenntnisse im Umgang mit Funkgeräten für Notfallkommunikation
Hast du Funkgeräte dabei, falls mal eine Kommunikation per Telefon nicht möglich ist? Hast du sie nur im Schrank liegen, oder kannst du auch damit umgehen? Wie weit reicht der Empfang? Sind die Akkus permanent geladen (unsere entladen sich im montierten Zustand gerne mal von selbst, darum lagern wir sie außerhalb der Geräte)?
Kennst du Notfallfrequenzen, über die du gegebenenfalls mit anderen Personen in Kontakt kommen könntest?
Du siehst wieder: Wissen ist Macht
Lagerung und Versorgung: Wissen über die sachgerechte Lagerung von Vorräten
Lagerung und Versorgung sind zwei Aspekte, die oft unterschätzt werden, aber in einer Krisensituation von enormer Bedeutung sein können. Bei der Lagerung von Vorräten geht es nicht nur darum, genügend Nahrung und Wasser zu haben. Du solltest auch wissen, wie man diese Güter vor Verderb schützt. Das richtige Verständnis für Konservierungsmethoden und Haltbarkeitsdaten kann den Unterschied ausmachen.
Knotenkunde
Knotenkunde mag wie eine veraltete Fähigkeit erscheinen, aber sie kann in vielen Situationen unglaublich nützlich sein. Besonders wenn du ein Fluchtfahrzeug hast, wird dir die Fähigkeit, unterschiedliche Knoten für verschiedene Zwecke binden zu können, mehr als einmal zugutekommen. Ob es darum geht, Gepäck sicher zu befestigen, ein Zelt aufzubauen oder in Notfällen improvisierte Rettungsmittel herzustellen – die richtige Knotentechnik macht den Unterschied. Du kannst sie in Online-Tutorials sehr leicht erlernen.
Wikipedia führt eine schier endlos erscheinende Liste von Knoten auf. Wenn du dich aber auf die 5 – 7 wichtigsten Knoten für Deine Ansprüche beschränkst, ist das aber gar nicht so schwer.
Feuer! Feuer!
Und schon nähern wir uns dem, was der Begriff „Survival“ ausdrückt. Ich bin schon in frühester Jugend mit der faszinierenden Literatur von „Sir Vival“ (Rüdiger Nehberg) aufgewachsen und habe alle seine Bücher „verschlungen“. Nun befinden wir uns natürlich nicht im Dschungel von Südamerika, sondern im halbwegs zivilisierten Europa, aber trotzdem gibt es einige Fertigkeiten, die man „drauf haben sollte“.
Dazu gehört sicherlich auch die Fähigkeit, Feuer zu machen. Wieviele Möglichkeiten habt ihr in eurem Fluchtfahrzeug? Hier nur drei Beispiele…

Feuerzeug
Klare Kiste, hat man dabei. Auch Ersatzfeuerzeuge? Falls mal eines leer ist? Oder man es als Tauschobjekt oder Giveaway nutzen möchte?
Streichhölzer sind so „oldscool“ und doch haben sie irgendwie ihre Berechtigung, weil sie ewig haltbar sind, sofern sie nicht feucht werden.
Lötbrenner mit Schraubgaskartuschen
Ein recht nützliches Utensil. Schnell ist die Holzkohle oder das Lagerfeuer entzündet. Oder man kann sie auch benutzen, um Dinge warmzumachen, Verbindungen zu lösen, notfalls zu Löten…
Magnesiumstab
Ein sehr nützliches Utensil. Ewig haltbar (bis er abgenutzt ist) erzeugt er sehr heiße Funken, womit man gut das Feuergut entzünden kann. Tip: Ein stabiles Messer oder eine Axt in ein Holzstück hineinrammen und den Magnesiumstab am Klingenrücken entlang ziehen. So kannst du mit den Funken besser das Zündgut treffen.
Zündgut
Natürlich kann man alles nehmen, was leicht entflammbar ist. Doch täuscht man sich darin sehr oft und die Dinge brennen schlechter an, als gedacht. Holz ist manchmal so gar nicht trocken, zu grob oder auch sonst schwer entflammbar. Wenn man es vorbereiten will, muss man extrem kleine Löckchen von einem trockenen Ast abschälen. Du weisst schon… je größer die Oberfläche und so….
Aber hier ist noch ein Tip für einen guten Zunder: Haushaltswattepads in Vaseline tränken und in kleinen Kügelchen verstauen. Die Vaseline wirkt als Beschleuniger und ermöglicht dem Wattepad, länger zu brennen als es alleine könnte. Diese Methode ist nicht nur effektiv, sondern auch äußerst kostengünstig. Ein paar Wattepads und ein kleines Glas Vaseline reichen aus, um mehrere Feuer zu entfachen. Sie nehmen wenig Platz ein und können problemlos in einem Fluchtfahrzeug oder Rucksack verstaut werden.
Taktische Fähigkeiten: Grundlagen der Selbstverteidigung und des Gebrauchs von Schutz- oder Abwehrmitteln
Taktische Fähigkeiten sind ein weiterer wichtiger Pfeiler für deine Sicherheit und die deiner Mitreisenden. Dabei geht es nicht nur um die Beherrschung einfacher Selbstverteidigungstechniken, sondern auch um den sinnvollen Einsatz von Schutz- oder Abwehrmitteln. Ob Pfefferspray, ein Taschenmesser oder ein einfaches Seil – das richtige Werkzeug zur richtigen Zeit kann entscheidend sein. Und vergiss nicht, auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Ein kleiner Selbstverteidigungskurs kann bereits Wunder wirken und dir das nötige Selbstbewusstsein geben, um in brenzligen Situationen kühlen Kopf zu bewahren. Allerdings kann erst langjährige Übung von Selbstverteidigungstechniken die Gewähr dafür bieten, dass es im Ernstfall „auch klappt“. Also Vorsicht vor Selbstüberschätzung.
Taktisches Denken, das Überlegen, was man in einer gewissen Situation machen würde, das ständige (natürlich meist unnötige) Suchen nach Auswegen und anderen Handlungsweisen führt zu einem Zustand der, ich will es mal Flexibilität nennen.
Softskills
Nachdem nun beispielhaft einige Hardskills betrachtet wurden – es gibt unendlich mehr – wollen wir uns nun den Softskills zuwenden.
Softskills spielen eine oft unterschätzte Rolle, wenn es darum geht, in herausfordernden Situationen erfolgreich zu agieren. Bei der Flucht oder im Notfall ist es nicht nur dein fahrerisches Können oder dein technisches Wissen, das zählt.
Im Folgenden beleuchten wir einige der FÜR UNS relevantesten Softskills, die in kritischen Momenten einen entscheidenden Unterschied machen können.
Stressresistenz
Wissen ist Macht, das steht fest. Aber was bringt dir all das Know-how über Fluchtfahrzeuge und Überlebensstrategien, wenn du in stressigen Situationen kopflos wirst? Stressresistenz ist also von Nöten. Damit du einen klaren Kopf behältst und nicht kopflos durch die Gegend rennst, kannst du einfache Techniken anwenden. Das sich zu Zwingen, langsam und tief atmend von eins bis fünf zu zählen zum Beispiel. Diese Stressresistenz ist eine unverzichtbare Notwendigkeit, die in jeder „Wissen ist Macht“-Liste ganz oben stehen sollte.
Selbstmotivation und der unbedingte Willen, die Situation zu meistern
Die erfolgreiche Bewältigung einer außergewöhnlichen und möglicherweise gefährlichen Situation beginnt im Kopf. Selbstmotivation ist unerlässlich, wenn es darum geht, Wissen effektiv einzusetzen. In stressigen Situationen oder unerwarteten Szenarien kann die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, entscheidend sein. Ein hohes Maß an innerem Antrieb ermöglicht es dir, deine Fertigkeiten und Kenntnisse optimal zu nutzen. Ohne Selbstmotivation kann selbst das umfangreichste Wissen ungenutzt bleiben. Daher sollte dieser Softskill in deinem persönlichen Arsenal für den Umgang mit Notsituationen nicht fehlen.
Ja, wer handelt, kann verlieren, wer nicht handelt, hat schon verloren
Übersicht erlangen, Prioritäten ermitteln, sinnvoller Ressourceneinsatz
Übersicht erlangen und Prioritäten setzen ist nicht nur klug, sondern oft überlebenswichtig. Besonders beim Thema sinnvoller Ressourceneinsatz spielt dieses Verständnis eine entscheidende Rolle. Wissen ist Macht, doch was nützt die ganze Theorie, wenn die Praxis daran scheitert, dass du nicht weißt, wo du anfangen sollst? Du musst die Situation schnell erfassen können, um die knappen Ressourcen – sei es Zeit, Treibstoff oder Nahrung – optimal einzuteilen. Dadurch wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch das Stresslevel gesenkt. In einem Fluchtfahrzeug kann diese Fähigkeit den Unterschied ausmachen zwischen einem erfolgreichen Manöver und einer riskanten, energiezehrenden Aktion.
Improvisation, Flexibilität, Kreativität
Improvisation und Flexibilität sind deine besten Freunde, wenn Plan A scheitert. In solchen Momenten zeigt sich, dass Wissen wirklich Macht ist. Die Fähigkeit, aus dem Stegreif zu agieren und kreative Lösungen zu finden, kann der entscheidende Faktor sein, der aus einer brenzligen Situation eine Meisterleistung macht. In der Wildnis oder auf der Straße, ein kühler Kopf gepaart mit einem flexiblen Geist öffnet Türen, wo andere nur Wände sehen. Also lass dich nicht von unerwarteten Hindernissen aus der Bahn werfen. Flexibilität und Kreativität ermöglichen es dir, deine Umgebung zu deinem Vorteil zu nutzen, statt ihr ausgeliefert zu sein.

Wer es nicht schafft, sich vorzubereiten, ist vorbereitet, es nicht zu schaffen *)
*) Diesen Spruch habe ich „geklaut“ von Stefan Spiegelsberger vom Outdoor-Chiemgau.info
Das Beherrschen einer Vielzahl von Hard- und Softskills verleiht dir nicht nur Selbstsicherheit, sondern macht dich auch in Krisensituationen handlungsfähiger. Wissen ist Macht, und diese Macht ermöglicht es dir, auch mit einem Fluchtfahrzeug unvorhergesehene Herausforderungen zu meistern. Ob technische Kenntnisse oder emotionale Intelligenz, jeder dieser Bausteine trägt dazu bei, kompetent und sicher zu agieren. Abschließend lässt sich sagen, dass persönliche Skills weit mehr sind als ein Add-on für deinen Lebenslauf. Sie sind das Werkzeug, das dir ermöglicht, dein Leben und das deiner Mitreisenden sicherer, effizienter und letztlich auch angenehmer zu gestalten. So bist du für das nächste Abenteuer oder die nächste Herausforderung bestens gewappnet.
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