Die Trinkwasserfilteranlage im Wohnmobil – Wir sind ganz dicht!
Erstellt am 24. März 2020
Zuletzt aktualisiert am 20. September 2021
Bereits im vorherigen Wohnmobil haben wir schon eine Trinkwasserfilteranlage verbaut. Dennoch gibt es zu vorausgegangener Trinkwasserfilteranlage gravierende Unterschiede. Denn beim ersten Ausbau sind wir planlos. So ist am Ende noch das Thema Wasser zu erledigen. Da wir es eilig haben loszukommen, halten wir diese Thematik einfach: ein paar Kanister unter das Bett gestellt, den Schlauch zur Pumpe reingehängt und das ganze Geraffel unter die Spüle gebaut.
Erst später während des täglichen Gebrauchs stellen wir fest, dass das nicht die praktischste Lösung ist. So müssen wir jedesmal krabbelnderweise beinahe unter der Spüle eine Überschwemmung verursachen, nur um die Filter wechseln zu können. Und bei jedem Wassertanken erst das ganze Sofa und auch den Tisch abräumen und abbauen zu müssen, um an die Wasserbehälter gelangen zu können, ist auch nur mäßig optimal. Es gibt also massiven Verbesserungsbedarf und wir haben eine Menge Ideen, wie wir uns das Leben leichter machen können.

Die Trinkwasserfilteranlage im ersten Wohnmobil. Hier waren die Tankfilter in einer herausnehmbaren Kiste untergebracht.
Wir wollen im neuen Wohnmobil wieder eine Trinkwasserfilteranlage
Aus Erfahrungen wird man Klug und wir stellen fest: wer sich beim Ausbau einmal wenig Arbeit macht, hat später immer wieder mehr Arbeit.
Kanister sind doof, weil viel zu schnell leer. Also müssen Wassertanks her. Vorher hatten wir keine benutzbare Dusche und 180 Liter in eben diesen Kanistern. Das reicht im Schnitt für zwei Wochen trinken, essen und für die tägliche Hygiene. Da wir jetzt eine Dusche bauen, planen wir mehr ein. 500 Liter wollen wir künftig dabeihaben. Gesagt getan. Die zwei Tanks a 250 Liter passen perfekt unter unser Bett.
Trinkwasserfilter und Pumpe unter der Spüle sind im meist engen Wohnmobil auch doof. Man muss zum Krabbelkäfer werden, um irgendwie heranzukommen und der Filterwechsel ist im Haus eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Also finden die zwei Filtersysteme (nach wie vor eins zum Betanken und eins für die Entnahme) ihren Platz dieses mal ganz woanders, nämlich direkt hinter einer Stauklappe. (Siehe Bild weiter unten)


Das Herzstück unserer Wasseranlage im Wohnmobil: Die Wassertanks unter dem Bett im Frühstadium unseres Ausbaus. Gesichert durch eine flächig verklebte, gebogene Aluminiumplatte und festgezurrt mit Spanngurten.
Wasseranlage im Wohnmobil: “Das bekommt ihr niemals alles dicht!”
“Das bekommt ihr so niemals dicht” entmutigt uns ein Bekannter, der gerade ein LKW Wohnmobil ausbaut und mit der Dichtigkeit seiner Wasseranlage kämpft. Wir erzählen ihm, wie unsere neue Trinkwasserfilteranlage im Wohnmobil aussieht. Wir bauen mit Messingfittings und Schläuchen von Lilie. Und weil wir aufgrund dieser Aussage etwas verunsichert sind, drückt uns ein hilfreicher Geist (Danke @ Tobi 🙂 ) eine Tube Loctite 5331 in die Hand. Damit IST es dicht, sagt er.

Und er soll recht behalten. Als wir unsere Wasseranlage mehrere Monate und zwei Tuben Loctite 5331 später in Betrieb nehmen, sind alle Verbindungen absolut dicht. So muss das!
Das Loctite ist eine weiße Paste, die du auf die Gewinde (sowohl Innen- als auch Außengewinde) verteilst. Laut Herstellerangaben müssen mindestens vier Gewindegänge damit eingestrichen werden. Wir haben jedoch nicht nur Gewindegänge, sondern auch alle Schlauchtüllen, ob nun aus Messing oder aus Plastik damit eingestrichen und alles ist absolut dicht. Wir können es dir also für den Bau deiner Wasseranlage (Hier findest du die genaue Beschreibung) wärmstens empfehlen. Laut Produktdatenblatt ist es für Trinkwasser geeignet und durch die dauerelastische Aushärtung sind die Verbindungen damit zusätzlich auch gegen Vibrationsbelastungen gesichert. Also wie für die Wasseranlage und die Trinkwasserfilteranlage im Wohnmobil und Expeditionsmobil gemacht.

Hier siehst du, wie ein mit Loctite 5331 abgedichteter Wasseranschluss – in dem Fall an der Seite eines unserer Wasserfiltersysteme – nach der Verwendung aussieht.
Wir nutzen im neuen Wagen lieber Haushaltswaren statt Campinggeraffel
Man sollte sich für sein Wohnmobil ja eigentlich für Camping Einbaugeräte entscheiden. Sollte man das wirklich? Denn zum Thema Wasseranlage sehen die angebotenen Gerätschaften für uns schon im letzten Ausbau wenig vertrauenerweckend aus. So wenig, dass wir auf Sanitäreinrichtungen aus dem Hausbedarf zurückgreifen. Mal ehrlich: Wasserhähne aus Plastik die über ständig defekte Schalter irgendwelche Tauchpumpen antreiben, die nicht mal annähernd den Druck bringen den wir für die Filteranlage brauchen. Das geht gar nicht.
Beispielsweise hat uns die Erfahrung mit dem im Steyr verbauten Backofen und Herd von Dometic absolut ernüchtert. Dieses Camping Einbaugerät hat niemals die angegebenen 220 Grad Backtemperatur erreicht, sondern nur 150 Grad. Völlig Unbrauchbar, wenn man frisches Brot backen will und es dann halbroh aus dem Ofenrohr holt. Unser neuer Gasbackofen in der Pearl dagegen heizt punktgenau und mit Umluft bis 250 Grad.
Vieles, wo “Camping” draufsteht, enthält einfach einen Preisaufschlag welcher sich unserer Erfahrung nach nur seltenst mit einer besseren Qualität rechtfertigt.
Die Wasseranlage: Spüle und Wasserhahn im Wohnmobil
Also haben wir uns für unsere neue Küche mit bereits bewährten Dingen eingedeckt, wie beispielsweise einer ganz normalen Küchenspüle aus Edelstahl, die wir in der etwas breiteren Form im Fienchen verbaut hatten.

Und einem stylischen neuen Wasserhahn, der perfekt zu unserer schwarzen Küchenarbeitsplatte passt. Tatsächlich sind wir über das Ding im Baumarkt “gestolpert”. An einem dieser Tage, wo wir mal wieder irgendwelchen Kram zum Weiterbauen gebraucht haben 🙂

Wir werden auch für die Wasseranlage in der Dusche unseres Wohnmobils eine ganz normale Mischbatterie aus dem Badbereich verwenden. Das wird etwas kompliziert aber nicht unlösbar werden, da wir ja keine Wasserleitungen in der Badezimmerwand haben. Dazu aber mehr, wenn unsere Dusche dann endlich mal fertiggebaut sein wird. 🙂
Unsere Kaltwasserverteilung lässt staunen
Um den Jahreswechsel herum haben wir bei eisigen Temperaturen draußen das große Glück, dass wir ein paar Tage in der warmen Halle weiterbauen dürfen. Meli nutzt sogleich die Chance und baut uns eine ganz formidable Kaltwasserverteilung auf einer großen Platte, wo auch unsere Druckwasserpumpe und der dazugehörige Druckausgleichstank ihren Platz finden.
Die Platte bringen wir an der Beifahrerseite neben unseren Wassertanks an, gleich nebenan befindet sich bereits unsere Trinkwasserfilteranlage. Das ganze lässt so manchen, der vorbeikommt über die Komplexität staunen. 🙂

Unsere Wasseranlage im neuen Fahrzeug im Detail gesehen. Die Schaltzentrale sitzt bei uns gut zugänglich hinter einer großen Außenklappe.
Auch die ausziehbare Kiste mit den beiden Trinkwasserfilteranlagen findet ihren Platz hinter der kleineren Stauklappe auf der Beifahrerseite unseres Wohnmobils.

Unsere Trinkwasserfilteranlage im Wohnmobil ist für den Filterwechsel zu hundert Prozent aus dem Koffer ausziehbar. Vorne sind die Tankfilter, dahinter die Entnahmefilter angebracht.
Hier versteckt sich unsere wohnmobileigene Trinkwasserfilteranlage kleckersicher ausziehbar zum Filterwechsel. Bequem im Stehen erreichbar.
Der Boiler von Elgena verkriecht sich an einen kuscheligen Platz unter dem Küchenblock, wo er gleich vor der Heizung steht. Er wird von durchströmender Warmluft von der Heizung erhitzt, kann aber zum Beispiel im Sommer auch mit 230 V betrieben werden.
Warmwasserverteilung unter dem Boden vor der Küche
Unsere Warmwasserverteilung haben wir praktischerweise in der Nähe des Boilers verbaut. Unser Fußboden ist im Mittelbereich ca. 20 cm erhöht aufgebaut, darunter verstecken wir sowohl die Warmwasserverteilung, als auch Wasserleitungen, Stromkabel und natürlich die Heizungsleitungen.

Unsere Warmwasserverteilung für die Trinkwasserfilteranlage im Wohnmobil ist hier bereits in Vorbereitung.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser…
Wir haben jede Menge Wasser dabei. 500 Liter sind schon eine Hausnummer. Wir sind uns zwar sicher, dass unsere Wasserleitungen dicht sind, und auch bleiben. Allerdings haben wir – gerade für den Unterbau – eine Menge rohes Holz verbaut, welches unter allen Umständen vor Nässe geschützt werden muss, will man denn keine grünen Freunde im Haus zum Wachstum anregen. Passenderweise haben wir vor kurzem eine tolle Kleinigkeit entdeckt, die uns beim Umgang mit viel Wasser im Wohnmobil eine gewisse Sicherheit gibt: Wasserwächter

Diese nützlichen kleinen Helferlein legen wir bei uns an alle Stellen, wo Wasserverteilungen und / oder Anschlüsse sind. Die Geräte funktionieren sehr simpel: unten sind zwei Metallstifte im Gerät verbaut, haben diese Kontakt, gibt das Gerät einen Signalton ab. Das ganze hat eine Batterie, die zehn Jahre hält. So hat man das gute Gefühl, dass man zum Thema Wasser alles im Auge hat. Oder besser: Im Ohr 😀
Viel Arbeit jetzt – weniger Arbeit unterwegs
Zu guter Letzt sei gesagt: überlege dir gut, wie du dir unterwegs den Umgang mit dem kühlen Nass so einfach wie möglich machen kannst. Wir hatten bei unserem ersten Ausbau nicht lange überlegt, und auch keine Erfahrung mit dem Leben im Wohnmobil, sonst hätten wir sicherlich einiges von Anfang an im Ausbau des Steyr anders gestaltet. Wassertanken zum Beispiel.
Das Wassertanken ist nun mal eins der Dinge, die man oft erledigen muss, deshalb sollte alles gut erreichbar sein und optimalerweise auch von Außen zugänglich. Wenn du wie wir eine Trinkwasserfilteranlage in deinem Wohnmobil verbaust, musst du in regelmäßigen Abständen die Filter wechseln. Verbaue deine Wasserfilter am besten an einem gut und schnell zugänglichen Ort in deinem Wohnmobil. Wo es vielleicht nicht schlimm ist, wenn du etwas kleckerst, denn das passiert beim Filterwechsel zwangsläufig.
Die Möglichkeit zum Schnellen Leeren und Entlüftung ist ganz wichtig
Achte darauf, dass deine Tanks einen möglichen absperrbaren Ablauf nach draußen bekommen, so dass du sie im Bedarfsfall schnell leeren kannst. Und – ganz Wichtig – Achte darauf, dass du Entlüftungsanschlüsse verlegst. Am besten haben diese denselben Durchmesser wie der Befüllschlauch. Bei uns sind das zwei per Ventil verschließbare Schläuche, deren Enden wir beim Befüllvorgang einfach nach draußen hängen lassen können. Beim Betanken werden die Verschlüsse geöffnet, damit die Luft entweichen kann !!!!. Das ist deshalb wichtig, weil dir bei sehr starkem Befülldruck sonst deine Tanks platzen können. Und das braucht wirklich kein Mensch!
Wenn Du wie wir einen Boiler verbaust, sollte auch dieser einen absperrbaren direkten Ablauf nach draußen haben. Denn wenn du dein Fahrzeug im Winter unbenutzt abstellst, darf kein Wasser im Boiler verbleiben. Er könnte bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt einfrieren und ist zerstört.
Wir wünschen Dir nun eine gute Zeit und ganz viel Erfolg bei deinem Ausbau 🙂
Stay tuned