
Kurven wo seid ihr…. ach da seid ihr ja
Wir fahren vom Feuerlöschteich zurück ans Meer. Der Kühlschrank ist so gut wie leer, und wir brauchen auch wieder etwas Wasser. Außerdem sind für die nächsten Tage wieder Temperaturen über 35 Grad angesagt und wir denken, dass es an der Küste etwas frischer sein wird. Also dann los …
Zunächst geht es auf der Nationalstraße N103 vom Feuerlöschteich aus in Richtung Küste. Die schönste Strecke, die wir je in Portugal gefahren sind. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus und stammele immer wieder vor mich hin: “Ist das schön hier”. Tiefe Schluchten mit kleineren Seen wechseln sich mit atemberaubenden Landschaften, tollen Ausblicken und Straßenkurven ohne Ende ab. Ein El Dorado für jeden Motorradfahrer.
Ihr meint, dass es in Deutschland tolle kurvige Strecken gibt. Vergesst es schnell wieder. Dieses hier sind tolle kurvige Strecken.
Allerdings haben wir ja keine Mopeds mehr unter dem Allerwertesten, sondern cruisen mit einem 12-Tonner auf den tollen Straßen dahin. Wir sind früh dran, haben so gut wie keinen Gegenverkehr und es macht mehr als Spaß, hier entlangzufahren.
Kurve um Kurve will genommen werden, ein Ausblick löst den nächsten ab.
Die N103 wird dann auch schon bald zur N205, was allerdings dem Streckenverlauf keinen Abbruch tut.
Schon kurz vor Braga ist der Kurvenspaß dann allerdings vorbei und wir fahren völlig unspektakurär weiter zum Meer.
Endlich wieder am Meer
Wir stehen wieder auf dem Stellplatz, den wir schon einmal besucht hatten. Bei unserem Eintreffen war er fast völlig leer, allerdings füllt er sich sehr schnell und wir werden hier wohl nicht lange bleiben.

Weiter geht´s zum Kieselstrand
Na ja, für eine Nacht geht das mal. Am nächsten Morgen jedoch geht es weiter zu “unserem” Kieselstrand. Der Platz ist leer, als wir ankommen und das wird sich auch die kommenden Tage nicht ändern. Ab und an kommt ein Fischer mit seinem Auto angefahren, packt seine Angel aus und macht die etwa 100 m entfernte Fischwelt (hinter dem Deich) unsicher.


Wir kommen erst einmal an und genießen die freie Aussicht die es hier gibt.
Wir campen auf dem Jacobsweg
Relativ dicht bei unserer Black Pearl führt ein kleiner Sandweg vom Kieselstrand hier hoch. Und dieser Weg scheint direkt auf dem Jacobsweg zu liegen, denn ab und an kommen in den nächsten Tagen vereinzelte Pilger mit ihrem Rucksack und der darangehängten Jacobsmuschel des Weges und ab und an ergibt sich auch ein nettes Gespräch.
Ich möchte jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass wir hier auf der Hauptwanderroute stehen. Es sind vielleicht so 2-3 Pilger pro Tag, die ihren Weg hier finden.
Wir genießen die nächsten Tage in der relativen Einsamkeit und das, was uns die Natur bietet.



Naturschauspiel – urbanes Schauspiel
Ja, es ist schon ein schönes Pfleckerl Erde mit einer tollen Energie.
Und der Himmel bietet nach einem Regenschauer auch ein spektakuläres Bild.

Natürlich sind wir sogleich mit Eimer und Schaufel bewaffnet losgezogen und wollen die Goldschätze unter beiden Enden des Regenbogens bergen. Doch leider verschwimmt das Ende des Regenbogens immer mehr im Nebel des Vergessens, je näher wir kommen. Und so müssen wir unverrichteter Dinge wieder zurückkehren.
Doch schon am nächsten Tag werden wir mit einem weiteren Schauspiel belohnt.

Ein einheimischer Recke hat sich mit seinem Stahlesel festgeritten und steht da nun wie ein leicht begossener Pudel zunächst etwas hilflos in der Gegend herum. Seine drei Begleiterinnen, allesamt so um die 20 Jahre alt, beglückwünschen ihn offenbar zu seiner Heldentat.
Plötzlich, wenngleich nicht wirklich überraschend, klopft es bei uns an der Türe und der Recke fragt nach einer Schaufel, die ich ihm auch sogleich darbiete.
Ferner offenbare ich ihm die Kunde, dass es womöglich schlau sei, einfach rückwärts wieder herauszureiten, in der Fährte, die er beim hineinreiten hinterlassen hat.
Er hantierte bereits mit bereitliegenden Holzlatten herum (denn hier reiten sich öfter mal holde Recken fest) und es wäre nach meiner unmaßgeblichen Meinung ein Leichtes, mit vereinten Kräften den Kleinwagen-Esel rückwärts herauszuschieben, selbstverständlich mit etwas Motorunterstützung.
Doch der Recke entscheidet sich für den heldenhaften, tapferen Weg und will die kilometerlange Sandlochpiste (etwa 2 m) vorwärts und ohne fremde Hilfe durchqueren. Nun gut, sei es drum.
Nach einiger Zeit des Schaufelns, und Fluchens, sieht er wohl das gesamte Unbill, ist sein Stahlesel doch immer weiter eingesunken und droht nun im Treibesande zu ertrinken.
Ich ziehe mich derweil vornehm zurück. Man kann halt nicht die gesamte Welt retten.
Doch was ist das?

Nach einiger Zeit hat unser junger Recke offenbar die Kavallerie des Königs herbeigerufen, welche ihn dann letztendlich (nach hinten, wie´s nicht anders vermutet worden war) herauszieht.
Jedenfalls ist dieses Abenteuer noch einmal gut Ausgegangen und unsere Protagonisten verlassen die Bühne.
Beifall.
Vorhang fällt.
Zahnaua
Wir genießen weiterhin die schöne Zeit am schönen Ort

Das allgegenwärtige Rauschen der Wellen auf dem Kieselstrand begleitet uns den ganzen Tag und versetzt uns quasi in einen fast meditativen Zustand.

Wenn da nicht Lyggies Zahn-Aua gewesen wäre. Schon seit einiger Zeit machte sich ein Zahn bemerkbar und nun wird ein Besuch bei einer sehr netten und kompetenten Zahnärztin zur Pflichtübung.
Zum Glück ist noch ein zeitnaher Termin frei und so nimmt das Schicksal seinen Lauf….

Das Gute bei dieser Aktion ist, dass direkt gegenüber der Zahnärztin ein Imbiss seine Pforten geöffnet hat und so wird aus einer sehr hungrigen eine gesättigt und nunmehr wieder zufriedene Meli.

Und schon bald kann Lyggie wieder schmerzfrei lächeln

Impressionen gefällig?






Ein Paradies für Luna, kann sie hier doch ganz viele Hasen jagen. Allerdings fängt sie nie einen, so dass sich unsere Essensvorräte durchaus verringern.

Jedenfalls ist es für uns nun Zeit, weiterzuziehen. Wohin? Wohin der Wind uns trägt…..
Stay tuned…. es bleibt spannend.
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