
Das Winterziel heißt Portugal – von vollen und leeren Stellplätzen am Wegesrand
Nach unserer Abreise aus Arguedas haben wir erst einmal die Nase gestrichen voll. Von ständig laut quasselnden Menschen direkt neben uns. Von überfüllten Stellplätzen.
Vom Gewusel, das von all diesen Umständen erzeugt wird. Und von Kuschelcampern. Und unser Kupplungspedal hat sich kurzfristig entschlossen, bei Betätigung manchmal einfach unten stehen zu bleiben. Das macht uns ein wenig nervös. Also wird uns unsere Reise als erstes wieder in unsere “Stammwerkstatt” in Ponte de Sor führen.
Auf der Suche nach einem Platz für die Nacht finde ich den funkelnagelneuen Stellplatz in Rioseco de Soria. Der ist so neu, dass auf Google Maps dort noch nur ein Acker zu sehen ist. Allemal einen Besuch wert, denken wir uns.
Wir verabreden uns mit Ruth und Wolfgang (die wir ja in Arguedas getroffen hatten) dort und sind auch erst mal ganz allein, bis die beiden schließlich mit ihrem Laster dort eintreffen. Der Platz ist groß, gerade und wirklich schön angelegt.
Stellplatz Rioseco de Soria
Der Stellplatz hat folgende Koordinaten:
41.639958, -2.840788
Ein sehr neuer Stellplatz erwartet uns. Mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Mit großzügigen Stellplätzen, wo man sogar Strom bekommen könnte, wenn man sich von irgendwoher einen Schlüssel besorgt. Mit Tischen und Bänken, die zum Verweilen einladen. Mit viel Umgebung, damit auch die drei Hunde ihren Auslauf bekommen können.
Unweit befindet sich ein (auf Google) superbewertetes Restaurant, welches aber leider an diesem Tag geschlossen hat.
Wir genießen also die Ruhe des Stellplatzes, einen schönen Spaziergang und verbringen endlich mal wieder eine ruhige Nacht. Und freuen uns über nette Gesellschaft 🙂

Bei unserer Ankunft ist der Stellplatz in Rioseco de Soria völlig leer.

Gar wundersam anzusehende Bäume stehen ganz in der Nähe unseres Nachtplatzes auf einem Picknickplatz neben der Straße.

Ein Baum hat statt der herausgestreckten Zunge dann doch lieber ein paar Pilze im Mund. Schmecken ja auch gut 🙂
Eine Nacht vor der portugiesischen Grenze – Autocaravanas Gallegos
Der nächste Stellplatz ist eher unspektakulär. Direkt neben einer Gemeindehalle gibt es Parkplätze und daneben an der Straße auch eine Ver- und Entsorgung. Ruth und Wolfgang fahren nach Ankunft hinter die Versorgungsstation auf ein ehemaliges zugewuchertes Fußballfeld, wo man allerdings recht gut und etwas ruhiger als direkt an der Straße in den Parkbuchten stehen kann.
Also folgen wir ihrem Beispiel. Am Abend besucht uns eine junge Frau, die sich als Eigentümerin dieses Fußballfeldes zu erkennen gibt. Ups. Sie ist aber sehr freundlich und erlaubt uns, über Nacht stehen zu bleiben. Vielen Dank dafür!
Am nächsten Tag geht es weiter zum Stellplatz Autocaravanas Gallegos. Den kennen wir ebenfalls noch nicht, er bietet sich für unsere Route aber an, weil er direkt an der Strecke liegt.
40.631530, -6.707134
Der Stellplatz befindet sich ganz kurz vor der Grenze zu Portugal. Er ist etwas versteckt gelegen. Wir müssen über einen leeren Parkplatz vor einem Schwimmbad ganz nach rechts fahren, um dann durch ein unscheinbares Tor geradeaus den Platz zu erreichen.
Auch hier: Der Platz wurde wohl vor nicht allzu langer Zeit neu angelegt, ist groß und bei unserer Ankunft völlig leer. Er hat eine kostenlose Ver- und Entsorgung. Sitzgelegenheiten und Tische. Und dank jeglicher Abwesenheit von fremden Menschen genug Platz für die Hunde zum Toben ohne Leine. Was will man mehr?
Nach einem anstrengenden Tag können wir hier draußen zusammen mit Ruth und Wolfgang und den Hunden einen schönen Abend bei einem guten Glas Wein verbringen, bevor uns die Kühle des Abends – wir sind hier immerhin über 1000m hoch – dann doch abrupt dazu zwingt, den Abend ausklingen zu lassen.

Autocaravanas Gallegos hat große Stellplätze und man kann hier sogar an dafür vorgesehenen Plätzen grillen. Wir können uns gut vorstellen, dass die einheimischen Wohnmobilisten dies im Sommer auch reichlich nutzen.
Portugal como vos saúdo
(= Portugal, wir grüßen dich)
Kurz vor der Grenze zu Portugal lassen wir noch einmal die Luft aus unseren Dieseltanks heraus.
Übrigens haben kürzlich bemerkt, dass, wenn man bei maps.google.de im Suchfeld “Tankstelle” eingibt, man für die meisten Gegenden in Spanien die Tankstellen mit den jeweiligen Preisen angezeigt bekommt. Klickt man dann auf die entsprechende Preisauszeichnung, führt das nächste Bild (auf dem iPad) zum aufgeschlüsselten Preis für Benzin und Diesel. Beispiel: https://www.google.de/maps/search/tankstelle/@40.6579141,-6.5356356,11.52z
In Portugal fahren wir auf leeren Autobahnen schnurstracks zu unserer “Lieblingswerkstatt” nach Ponte de Sor, um hier einen Reparaturtermin zu vereinbaren.
Für die Bezahlung der Maut in Portugal hatten wir uns schon vorab im Internet angemeldet. Wie das recht einfach funktioniert, erfährst du übrigens im Beitrag Maut in Portugal.
Wie ich oben schon kurz erwähne, meinte unser Kupplungspedal in den letzten Tagen ab und an, nicht mehr ganz, oder zumindest wieder verzögert hochkommen zu müssen, nachdem ich den Fuß vom Pedal genommen habe. Da muss also definitiv ein Bauteil bestellt und getauscht werden. Zudem hat sich unsere Black Pearl mal wieder eine ausgiebige Wellnessbehandlung verdient.
Also Ölwechsel für den Motor und auch ein Wechsel sämtlicher anderen Öle, die es da noch des weiteren so alles gibt. Und abgeschmiert werden muss ja auch mal wieder. Und so weiter und so weiter 🙂 Wir bekommen nach einer kurzen Begutachtung einen Termin am nächsten Montag um 8:30 Uhr, da das benötigte Bauteil noch bestellt und geliefert werden muss.

Zurück am Winterziel – Auch das ist Portugal: Leere Autobahnen!
Ein schöner Platz zum Warten und unerwünschte Mitbewohner
Da wir mit dem defekten Kupplungspedal keine großen Strecken mehr vor der Reparatur zurücklegen wollen, suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen an einem Flusslauf in der näheren Umgebung der Werkstatt.
Hier herrscht Ruhe und es kommt kaum mal jemand vorbei. Wir sind von keiner Seite einsehbar. Und dazu noch direkt am Wasser. Perfekt um sich ein wenig von der bisherigen Reise zu erholen. Allerdings müssen wir dann doch am Samstag schon wieder weiterziehen.
Denn leider haben wir Luna mit der langen Leine am Unterfahrschutz befestigt. Und die Leine dummerweise nachts dort hängen lassen. So dass einige Ameisen meinten, sie könnten doch mal schauen, was es hier am und im Auto so alles zu entdecken gibt.
Wie sie in den Wohnaufbau gekommen sind können wir nur spekulieren, denn eigentlich ist hier alles dicht. Auch aus diesem Grund haben wir eine frei schwebende Treppe bauen lassen. Allerdings standen auch unsere Stühle dann die Tage doch mal draußen im Ameisengewimmel und es mag wohl sein, dass sich dort welche versteckt haben.
Wir begeben uns also wieder in die Stadt und stellen uns in die Seitenstraße neben unserer Werkstatt. Zum Glück haben wir noch eine Ameisenköderbox dabei und so sind auch die unerwünschten Begleiter schnell wieder verschwunden.
Irgendwas ist halt immer.

Direkt am Wasser. Geht so, oder?
Reparatur und Wellnesstag für die Black Pearl und eine Nacht in Entroncamento
José, einer der sehr freundlichen Mechaniker unserer Stammwerkstatt ist sich bei der ersten Begutachtung noch nicht so ganz sicher, welches Bauteil am Kupplungspedal nun den oben genannten Fehler auslöst. Wie sich schließlich herausstellt, liegt er mit seiner Vermutung aber glücklicherweise sofort richtig und nach dem Tausch des bestellten Teils funktioniert wieder alles wie es soll. Perfekt.
Einen ganzen Tag verbringen wir in der Halle des “Auto Moderna de Sor”. Und am Ende ist unsere Hübsche wieder topfit für die nächsten Kilometer. Also geht es weiter, denn wir wollen nach all den Wochen im Inland mal wieder ans Meer. Nach Costa de Lavos, um genau zu sein.
Wir machen einen nächtlichen Zwischenstop auf dem Stellplatz in Entroncamento. Der uns vorher unbekannte Platz liegt praktischerweise sehr nahe an unserer Route zum Meer und es gibt mal wieder frischen Nachschub für unsere inzwischen doch schon sehr geleerten Wassertanks.
Da man hier ständig drücken muss, um an das begehrte Nass zu kommen und wir trotz intensivster Suche unseren Spanngurt nicht finden können, behelfen wir uns kurzerhand mit Gaffertape, welches wir künstlerisch wertvoll über den Drücker und einmal um die Säule kleben. Das geht im Notfall also auch! Gut zu wissen.
Nachtrag: Natürlich hatten wir den für solche Fälle reservierten Spanngurt an einer Stelle abgelegt, wo ihn jeder sofort gesucht hätte. Na ja, fast jeder jedenfalls 🙂

Die Pearl ist zur Reparatur und zur Wellnessbehandlung in der Werkstatt. Wir stehen einen ganzen Tag drinnen, bevor es wieder weitergeht.

Dieses kleine Bauteil war defekt und wurde ausgetauscht. Nun ist alles wieder in Ordnung.

Wasser tanken in Entroncamento. Mit Gaffertape oder einem Spanngurt ist das definitiv viel einfacher.
Costa de Lavos die “Ich-Weiss-Nicht-Wievielte”
Es gibt Orte, die ziehen uns immer wieder an. Einer davon ist definitiv der Stellplatz in Costa de Lavos. Hier gibt es nicht nur tolles Essen von Pedro in seinem Restaurante “Perola do Oceano”, wo wir regelmäßig einkehren oder auch Essen-to-go holen. Sondern auch einen fast alltäglichen Brötchenservice (bis auf Montags). Und einen kleinen Laden wo man einkaufen kann. Und einen wunderschönen Strand zum dran-entlang-spazieren. Genug geschwärmt 😀
Zwei schöne Wochen verbringen wir hier mit schönster Aussicht und auch Ruth und Wolfgang finden überraschenderweise ihren Weg hierher und leisten uns zeitweise Gesellschaft. Ich nutze die Gelegenheit, eine zusätzliche Wäscheleine spannen zu können auch gleich mal aus, um nach vier Wochen mal wieder Wäsche mit unserer kleinen Waschmaschine zu waschen.
Das Wetter ist schließlich perfekt dafür. Und so sind am Ende des Tages die ganzen zwölf Kilo Wäsche, die wir gesammelt haben, frisch gewaschen und getrocknet. Und die Tanks wieder leerer.
Bevor es jedoch wieder weitergeht, besorgen wir uns diesmal die örtlich erhältlichen Münzen für Frischwasser und probieren endlich mal die neue Wassersäule am Platz aus. Auch hier müsste man theoretisch alle zehn Liter (in unserem Fall also fünfzig(!!) mal) drücken, um an das benötigte Nass zu kommen.
Wir jedoch haben inzwischen unseren Spanngurt wiedergefunden und können ganz entspannt unsere Tanks wieder füllen. Münze einwerfen, warten, fertig. Klappt prima. Und weiter geht´s. Wohin?
Stay tuned 😉

Wir hatten wieder Glück und einen Platz mit einer grandiosen Aussicht auf Meer und Sonnenuntergang.

Abendstimmung in Costa de Lavos. Mit ein wenig Nebel noch besser. Wir stehen so, dass uns die Straßenlaternen nicht ins Schlafzimmerfenster leuchten können.

Der Strand von Costa de Lavos. Hier kann man kilometerweit laufen. Außerhalb der Saison auch problemlos mit Hund.
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