Kaum zu glauben, aber die Zeit nimmt wahrlich ihre Flügel. Seit unserem jüngsten Reisebericht ist tatsächlich ein Monat ins Land gezogen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAbschied von Meneham
Am Stellplatz Meneham, verborgen hinter den Dünen am Meer, fanden wir Ruhe und erledigten überfällige Aufgaben. Nun kündigt sich ein neues Kapitel an. Unsere Black Pearl scharrt ungeduldig mit den Rädern, begierig nach neuen Straßenkilometern.
Porspoder
Von Meneham steuern wir Porspoder an, stets der Küstenlinie folgend. Ursprünglich planten wir einen längeren Aufenthalt. Doch das bunte Treiben, zahlreiche Wohnmobile und der Strom von Tagesgästen lassen uns umdenken. Rasch fassen wir den Entschluss, unsere Reise fortzusetzen.
Lampaul-Guimiliau
Hier finden wir einen bei unserer Ankunft fast leeren Platz vor. Geschottert ist er. Mit Ver- und Entsorgung ausgestattet ist er. Nachts dunkel, gutes Internet. Was will man mehr?
Nach drei Tagen kommt plötzlich und überfallartig eine ganze Armada von Kleinwagen dahergefahren und aus diesen entspringen sehr viele Menschen im gesetzteren Alter. Allesamt bewaffnet mit kleinen Metallkugeln, die sie verzückt und überhaupt nicht unprofessionell auf die Erde schmeißen. Offensichtlich handelt es sich hier um ein sehr beliebtes Spiel der eingeborenen Bevölkerung, man nennt es glaube ich Pétanque bzw. im deutschen Sprachraum Boule.
Pétanque kennst du nicht? Kein Problem
Beim Pétanque handelt es sich um ein klassisches Beispiel der kinematischen Physik im realen Umfeld. Zunächst legt man das „Schweinchen“, eine kleine Kugel, auf eine ebene Fläche, die in der Regel aus Sand oder Kies besteht. Dies dient als Referenzpunkt.
Die Spieler nutzen nun ihre Metallkugeln – solide Körper mit einer definierten Masse und einem bestimmten Radius. Sie werfen diese Kugeln unter Beachtung von Gravitation und Reibungskoeffizient der Unterlage in Richtung des „Schweinchen“. Hierbei kommen sowohl die Translation als auch Rotation ins Spiel, je nachdem, mit welcher Technik die Kugel geworfen wird.
Wichtig ist die Erstgeschwindigkeit der Kugel beim Loslassen. Sie bestimmt maßgeblich, wie weit die Kugel rollt und welchen Weg sie nimmt. Luftwiderstand kann in diesem Szenario vernachlässigt werden, aber der Rollwiderstand und die Unebenheiten des Untergrundes spielen eine entscheidende Rolle.
Schließlich, nachdem alle Kugeln geworfen sind, wird durch eine simple Abstandsmessung ermittelt, welche Kugel sich am nächsten am „Schweinchen“ befindet.
Nun, alles klar soweit?
Auf jeden Fall suchen die fleißigen Sportler offenbar ganz bewusst die Nähe der Black Pearl und verabscheuen den großen ungenutzten Platz, was dazu führt, dass wir uns einen ganzen Nachmittag an einem Gemisch aus „Plonk“ uns freudigem Gejubel erfreuen können. Immerhin auf französisch, das macht die ganze Sache erträglich. Der Versuch der Black Pearl, sich im Dickicht zu verstecken misslingt leider auch.
Hupende Idioten gibts auch in Frankreich
Eines Abends, es ist noch deutlich vor Mitternacht, kommt auf einmal ein kleiner Sportflitzer auf den wie gesagt geschotterten Platz gefahren, macht den Walter Röhrl und dreht schleudernd zwei unordentliche aber dafür laut gehupte Kreise, bevor er dann wieder im Dunkel der Nacht entschwindet.
An zwei oder drei Folgenächten fährt mitten in der Nacht ein Fahrzeug mit gleichem Hupenklang entlang. Der Fahrer ergötzt sich wahrscheinlich daran, alle geweckt zu haben. Doch ich nehme das Gehupe nur im Hintergrund wahr, drehe mich um und schlafe instant weiter. Lyggie hat es gar nicht gehört. Also, lieber Schwachkopf, leider Pech gehabt. Untauglicher Versuch.
Als es in den Folgetagen zunehmend voller auf dem Stellplatz wurde – was wollen die denn bloß alle hier – packen wir unsere Sachen und fahren weiter.
Südlich von Concarneau
Denn diesen Platz hier südlich von Concarneau kennen wir bereits. Wunderbar direkt am Meer gelegen kann man das Leben hier so richtig genießen.
Das Wetter spielt auch mit und wir haben tagelang bei besten Temperaturen wolken(streifen)losen tiefblauen Himmel. Es wurde Zeit, mal wieder die Beiboote zu Boden zu lassen, um die Gegend zu erkunden.
Doch was ist das? Plötzlich und völlig unerwartet fängt es eines Abends an zu regnen. Doch nutzen wir die Gelegenheit, holen Schaufeln und Eimerchen heraus und machen uns auf die Suche nach dem Topf voller Gold am Ende des Regenbogens….
Der Rausschmeißer - wir hatten die Police Municipal zu Besuch - Ende der Übersommerung
Eigentlich wollten wir noch ein paar weitere Tage hier auf dem Stellplatz verweilen, doch eines schönen Nachmittags klopft es an der Türe. Eine nette Vertreterin der französischen Staatsmacht steht vor der Tür und weist uns freundlich darauf hin, dass man auf diesem Stellplatz nur 2 Tage stehen darf. Und wie ihr wisst…. mit der GNR (und auch der französischen Polizei) diskutieren wir nicht herum. Freundlich bedeutet man uns, dass es ausreichen würde, wenn wir am nächsten Morgen weiterfahren.
Das nehmen wir mal als gutgemeinten Rausschmiß und so verlassen wie die Bretagne und wenden uns so langsam unserer Überwinterungszielregion zu.
Doch dazu bald mehr.
Stay tuned…. es bleibt spannend
Die neuesten Blogbeiträge
WD-40: Vom Raketenlabor ins Wohnmobil
Vom Raketenlabor ins Wohnmobil: Entdecke, wie WD-40 Dein Wohnmobil schützt und vielseitig einsetzbar ist. Ein Must-have für unterwegs!
ho-ho-ho
Weihnachten zwischen alten Werten und neuen Realitäten: Genieße Beethoven und erlebe den Nakatomi Tower.
Abwaschen mit kaltem Wasser
Effizient abwaschen mit kaltem Wasser: So bewältigst Du Geschirrberge nachhaltig, hygienisch und hautschonend – inklusive praktischer Tipps und Studien!
Bom Dia und Olé
Hier berichten wir von unserer Reise nach Portugal, von Waldbränden, Stauseen, der Weiterfahrt nach Spanien und dem Finden von wundervollen Plätzen in der Natur
Durch spanische Lande
Wohnmobil-Abenteuer in Spanien: Verpasste Riesenschnitzel, Reggae-Workouts und spontane Routenwechsel. Was passiert als Nächstes? Finde es heraus!