Es geht weiter, Richtung Westen, Richtung Atlantik
Echt jetzt? Schon wieder Richtung Atlantik? Waren wir da nicht neulich erst?
Inhaltsverzeichnis
Toggle
Na ja, wir haben ja bereits im letzten Blogpost West-Ost-West-Passage ganz beiläufig erwähnt, dass wir uns von unserem Bauchgefühl haben überreden lassen, unsere Reiserichtung nachhaltig zu ändern.
Nun soll es doch nicht mehr Griechenland (mit Umweg über Ungarn, Rumänien und Bulgarien) sein.
Also: “Kehrt Marsch Marsch”. Mal sehen, ob es im Westen was Neues gibt. Und Westen heißt in diesem Falle mal wieder Portugal und/oder Spanien.
Slowenische Bilderbuchlandschaften
Wir lassen die slowenischen Bilderbuchlandschaften also links und rechts liegen und verstecken uns auf vielen kurvigen Gebirgsstraßen zurück zu unserem slowenischen Lieblingsrestaurant, als wären wir Bergziegen auf Steroiden.
Der Motor unserer Black Pearl schnurrt meist wie ein zufriedenes Kätzchen, nur um bei manchen extremen Steigungen das Geräusch einer alten Dampflokomotive zu imitieren.
Hopfen und Malz und so……du kennst den Spruch ja bestimmt
Espresso-Land
Firma Bialetti
Nach einem guten und reichhaltigen Essen und einer sich anschließenden ruhigen Nacht, fahren wir am nächsten Morgen auf kleinen Sträßchen bei Triest nach Italien ein. Wiederum ohne Kontrolle. Die Autobahn wurde unser bester Freund und so gelangen wir noch am selben Nachmittag nach Rovato. Hier befinden sich unsere neuen Espressokocher. Sie stehen noch im Verkaufsshop von Fa. Bialetti und warten auf uns.
Jetzt können wir unseren Alu-Espressokocher gegen zwei Edelstahlvarianten austauschen
Zwar eine ruhige Nacht erwartend, jedoch Lärm befürchtend, richten wir uns auf dem großen Parkplatz von Bialetti gemütlich ein. Erst schien noch alles “in Butter” zu sein. Nach Einbruch der Dunkelheit jedoch lärmte eine Autoalarmanlage immer dann munter vor sich hin, wenn mal wieder ein LKW schnell daran vorbeigefahren war.
Das war jetzt schon ein klein wenig entfernt, wurde jedoch von Alarmsirenen von Krankenwagen deutlich getoppt. Offensichtlich lagen wir in der Ein- oder Ausflugsschneise.
Als wäre das noch nicht genug gewesen, meine auch noch ein Hund in der Nachbarschaft, alle paar Stunden mal deutlich zu verkünden, dass er sein Bell-Organ noch nicht verloren und seine Bell-Arien noch nicht verlernt hat.
Ach was solls, Kopfkissen über den Kopf gezogen, dann geht es einigermaßen.
Morgens gehts dann weiter.
Italienische Autobahn in den Wolken
Wir fahren immer höher ins Gebirge hinauf, mittlerweile sind wir schon in den Wolken und können die Berggipfel mehr erahnen, als erkennen.
Euro-Norm im Euro-Land
Raus aus Italien, rein nach Frankreich.
Dazwischen liegt nur noch ein Tunnel, der Frejus-Tunnel. Diesen haben wir uns ausgeguckt, obwohl er recht teuer ist. Ein Umweg ohne Tunnel hätte aber noch mehr Kosten verursacht.
Und da wir diesen Tunnel vor einem Jahr schon einmal befahren haben, erwarten wir natürlich auch dieses Mal keine Probleme.
Zumindest solange, bis wir wir an der Bezahlstation des Tunnels herausgewunken werden. Wir sollen, so wurde uns angedeutet, auf einem Parkplatz unweit in Wartestellung gehen.
Kontrollstelle am Frejus-Tunnel
Pässe wollte man nicht sehen, wohl aber den Fahrzeugschein. Kein Thema, denke ich so. Die Kontrolleure verschwinden mit dem Fahrzeugschein im Kontrollhäuschen. Nach einer Weile kehren sie zurück.
Jetzt will man die Versicherungsbescheinigung sehen. Also machten wir uns daran, die grüne Versicherungskarte herauszusuchen.
Da auch diese nicht zum offensichtlich gewünschten Ergebnis führt, muss ich jetzt in eine Diskussion mit einem herbeigerufenen englischsprechenden Kontrolleur eintreten.
Ob das denn ein Wohnmobil oder ein LKW sei? Klar doch, ein Wohnmobil!
Wo das denn im Fahrzeugschein stünde? Na hier:
Zeile 5: “SO. KFZ WOHNM. UEB. 2,8 T”
Und so tippte der Kontrolleur in seinem Handy-Übersetzer SO. KFZ WOHNM. UEB. 2,8 T ein, kam aber zu keinem überzeugendem Ergebnis und schüttelte den Kopf.
Es bedurfte einer gehörigen Portion Gleichmut, ihm klarzumachen, was SO.KFZ bedeutet und dass WOHNM. als Abkürzung für Wohnmobil=Caravan=Mobilhome steht.
Schon leicht genervt….
Igendwann gab er dann endlich WOHNMOBIL im Übersetzer ein und TARAAAAA…. es erschien das Wort CAMPER.
Jetzt, nach einer gefühlten halben Stunde, war er endlich zufrieden.
Eine Recherche meinerseits ergab, dass LKW mit EURO-Norm 0-4 den Tunnel nicht befahren dürfen, für Wohnmobile gilt diese Regelung aber nicht.
Alles klar. Danke. Jetzt wurde netterweise noch eine Durchfahrtkasse aufgemacht, da sich bei der anderen Kasse eine riesige Fahrzeugschlange angesammelt hatte.
Nun nur noch die Tunnelgebühr löhnen und auf gehts nach …..
Frankreich, die Drittte in diesem Jahr
Eigentlich gibt es über diesen Frankreichbesuch nicht wirklich etwas zu berichten, war er doch nicht allzu lang. Wir fahren also aus Italien kommend bis nach Grenoble, wo wir auf einem Stellplatz den letzten freien Platz erwischen können. Mit ausreichend Abstand zum Nachbarn.
Etwas später bemerken wir, dass es der vorletzte freie Platz war, denn es hatte sich noch jemand direkt neben uns gequetscht. Erst überlege ich, ob ich sein 80Wp Solarmodul mit einer Plastikplane abdecken soll, so nahe stehen wir, doch dann mache ich das doch nicht.
Nach dem Einkaufen gehts am nächsten Tag weiter.
Wir fahren durch tolle Landschaften, die von üppigen Walnussbaum-Plantagen gesäumt sind…Zumindest denken wir, dass es Walnussbäume sind, denn, mal ehrlich, was soll es sonst sein?
Walnussbaumplantagen?
Und wir fahren vorbei an weniger schönen Landschaften.
AKW am Wegesrand
Unser nächster Stop ist in Montelimar. Ein Stellplatz neben einem Supermarkt, aber trotzdem recht ruhig gelegen…… wenn nicht die Kühlung des Supermarktes die ganze Nacht ein brummendes Geräusch abgesondert hätte.
Na ja, es ging, unser Schlafzimmerfenster ging zur anderen Seite und somit war es durchaus erträglich.
Das Abendrot wollte nicht unfototgrafiert bleiben
Am nächsten Tag geht es dann weiter in Richtung Spanien. Figueres ist unser Etappenziel.
Kontrolle oder keine Kontrolle, das ist hier die Frage
Doch vorher bildet sich an der ersten Mautstation in Spanien ein kleiner LKW Stau. Natürlich mit Überholverbot. Wir reihen uns also ein und warten ein paar Minuten.
Mehrere Kontrollstellen haben sich auf eine Kontrollstelle reduziert und dort stand auch ein massives Polizeiaufgebot.
Wahrscheinlich hatte man sich auf die Suche nach Klaus Kinski oder Jack The Ripper gemacht. Offensichtlich hatte man auch einen von beiden gefunden, denn, als wir noch etwa 5 LKW von der Grenze entfernt waren, wurden wieder alle Mautstationen geöffnet und die Polizei fuhr von dannen.
Wir fahren nicht hinterher, sondern steuern einen als gut bewerteten großen Parkplatz in Figueres an.
Laut Bewertung mit viel Schatten durch viele Bäume.
Ja, stimmt, doch dass die Bäume dermaßen eng stehen, wie Spielfiguren auf einem unbenutzten Schachbrett und sich die Baumkronen sämtlichst in etwa 4 m Höhe befinden, davon steht da natürlich nichts in den Bewertungen.
Doch da ist es schon zu spät. Wir sind schon auf dem Parkplatz drauf und zirkeln nun gekonnt um geparkte Autos, Bäume und hölzerne Absperrpflöcke herum, wie ein sehr schlechter Bowlingspieler um die noch stehenden 4 Bowlingkegel. Wir haben zum Glück keinen getroffen, als wir den Parkplatz wieder verlassen könnten.
Flurschaden haben wir zum Glück nicht hinterlassen müssen und wir fahren ein paar hundert Meter weiter.
Da denkt man, es ist nicht mehr zu toppen…. oder …. Die Nacht der Nächte
Wir stehen nun an einer kiesbedeckten Wendeplatte eines nur wenig frequentierten Kiesweges.
Auf der anderen Seite der Wendeplatte befindet sich ein ortsüblicher abgezäunter Picknickbereich mit Tischen und Bänken.
Ab und an fährt hier ein Fahrzeug vorbei. Auch die Guardia Civil lässt sich ein paar Mal sehen und man verständigt sich auf zivilisierte Art und Weise durch gegenseitiges Lächeln und Winken.
Abends, bei Einbruch der Dämmerung kommen zwei PKW daher gefahren, die Jungerwachsenen hören zunächst in ihren Fahrzeugen sitzend ein Fußballspiel im Autoradio an und danach ein wenig Musik.
Ist nicht schlimm, denn auch wir schauen einen Film und unser Filmton überdeckt das Autoradio bei Weitem. Gegen Mitternacht ist dann dort auch Schluss und wir läuten unsere Nachtruhe ein.
Ausweichplatz am Picknickbereich
Pünktlich um zwei Uhr nachts stehen wir in unserem Bett. Na ja, wir würden stehen, wäre denn die Decke hoch genug, was sie aber nicht ist.
Uns gegenüber, direkt bei den Tischen und Bänken haben sich etwa zehn bis fünfzehn Jungerwachsene versammelt. So genau lässt sich das nicht einschätzen, da es zum einen dunkel ist und sich die Menge auch wogengleich mal hierhin, mal dorthin bewegt. Auch zwei Pkw sind beteiligt. Ein Pkw steht mit geöffneter Heckklappe und man demonstriert ganz stolz, welcher Bumms aus den Lautsprechern herauszukriechen vermag. Na ja, wohl eher herauszuspringen. Französischer Rap. Lautstark. Kein Ende absehbar.
Eine Nachtfahrt, die ist lustig….
Da eine gepflegte Nachtruhe weder zu erwarten noch absehbar ist, packen wir unsere Siebensachen wieder einmal zusammen und verlassen den Ort des Geschehens. Wir sind schon so genervt, dass wir uns einen Supermarktparkplatz im Ort für die Fortsetzung der Nachtruhe auserkoren haben. Tja, allerdings war es kein Supermarkt, sondern ein Metro-Parkplatz. Und die sind ja bekanntlich nachts abgesprerrt.
Nun sind wir endgültig wach und beschließen, ein paar Kilometer zu fahren.
Feststellung: Nachts sind spanische Autobahnen ziemlich leer
Bald schon haben wir die Autobahn erreicht und denken so bei uns, dass es ja nicht schaden kann, ein paar Kilometer weiter zu fahren.
Wir wollen demnächst mal wieder den Stellplatz bei Arguedas bei den Bardenas Reales aufsuchen und dort ein paar Tage ausruhen.
Doch führen uns unsere Wege erst einmal – von einem guten Hörbuch begleitet – nach Tarrega, wo wir kurz nach der Morgendämmerung eintreffen.
Es ist hier nicht schön, aber recht ruhig und als wir gegen Mittag ausgeschlafen aufwachen, beschließen wir, dass wir noch weiterfahren werden.
So erreichen wir am Spätnachmittag Arguedas und hoffen auf einen leeren Stellplatz. Wie im Frühjahr.
Wir finden einen Platz, doch es füllt sich recht schnell.
Am nächsten Tag kommen noch Ruth und Wolfgang zufällig hier an und wir versuchen am Abend ein gepflegtes Gespräch.
Das missglückt kläglich, da hier Myriaden von Mücken gezüchtet werden, die sich in kürzester Zeit allesamt mich als Ziel ausgesucht haben. Man kann sie gar nicht so schnell erschlagen, wie sich schon die nächste Mücke in freudiger Erwartung auf den leergewordenen Platz niedergelassen hat.
Das erste Mal im Leben flüchte ich vor Mücken. Unglaublich.
Wir verschieben unseren Klönsnack auf den nächsten Morgen und fahren danach weiter, grobe Richtung Madrid.
Doch dazu bald mehr…..
Stay tuned…. es bleibt spannend.
Unsere neuesten Blogbeiträge
WD-40: Vom Raketenlabor ins Wohnmobil
Vom Raketenlabor ins Wohnmobil: Entdecke, wie WD-40 Dein Wohnmobil schützt und vielseitig einsetzbar ist. Ein Must-have für unterwegs!
ho-ho-ho
Weihnachten zwischen alten Werten und neuen Realitäten: Genieße Beethoven und erlebe den Nakatomi Tower.
Abwaschen mit kaltem Wasser
Effizient abwaschen mit kaltem Wasser: So bewältigst Du Geschirrberge nachhaltig, hygienisch und hautschonend – inklusive praktischer Tipps und Studien!
Bom Dia und Olé
Hier berichten wir von unserer Reise nach Portugal, von Waldbränden, Stauseen, der Weiterfahrt nach Spanien und dem Finden von wundervollen Plätzen in der Natur
Durch spanische Lande
Wohnmobil-Abenteuer in Spanien: Verpasste Riesenschnitzel, Reggae-Workouts und spontane Routenwechsel. Was passiert als Nächstes? Finde es heraus!