Wir haben die Möbel in unserem Wohnmobil selbstgebaut
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ToggleHeute möchte ich dir etwas über Bastelarbeiten erzählen. Nein, nicht irgendwelche Bastelarbeiten, sondern Bastelarbeiten an unseren Möbeln in der Black Pearl. Wir haben fast alle Möbel für unser Allrad Wohnmobil selbstgebaut.
Wir sind am Anfang des Ausbaus etwas planlos und wenn es dir genauso geht, hoffen wir, dir mit diesem Beitrag zu einigen guten Ideen verhelfen zu können. Da wir dauerhaft in unserem Fahrzeug leben, haben wir uns ein paar Finessen einfallen lassen.
Aber beginnen wir von vorn.
Bei der Möbelplanung unseres Wohnmobils sind zwei Möbelteile schon vom Schreiner vorgefertigt, den Rest haben wir selbst gebaut. Das sind zum einen die Küche und zum zweiten die Hängeschränke. Für den Rest lassen wir uns die weißen und putzfreundlich mit sehr glattem HPL beschichteten Möbelplatten in 15 mm nebst weißem Kantenband liefern. Wir können somit den Rest unserer Möbel selbst planen und zusammenbauen.
Wir bauen also der Reihe nach: die Hängeschränke an die Decke, das Bett, unsere Sitzbänke, den Schrank für den Kühlschrank, auch bekannt als “Kühlschrankschrank” 😀 , unseren Apothekerschrank, die Zwischenwände zum Bad und den großen Schrank für die Garderobe und diverse andere Dinge. Und zu allerletzt den Boden und den Tisch. Dabei lassen wir uns viele Lösungen einfallen, die es für unsere Bedürfnisse so schlichtweg nicht oder aber auch nur in einer unzufriedenstellenden Qualität zu kaufen gibt.
Also eine ganze Menge Arbeit.
Einige Dinge funktionieren nicht, andere wiederum zu unserem Erstaunen auf Anhieb gut. Doch ich erzähle der Reihe nach…
Am Anfang waren die Hängeschränke
Plötzlich stehen da Hängeschränke, die teilweise noch montiert und schließlich an der Decke aufgehängt werden wollen. Doch wie stellt man das an? Zuallererst machen wir uns Gedanken, welche Stromanschlüsse wir ggf in welchem Hängeschrank benötigen und bringen die entsprechenden Kabel an.
Auch Abstandshalter nach oben und nach hinten wollen an den Schränken angebracht werden. Denn schließlich soll eine Hinterlüftung gewährleistet sein.
Am vorderen Rand auf der Oberseite der Hängeschränke bringen wir für die Beleuchtung kleine Winkel an, auf die dann unsere Leuchtbänder geklebt werden.
Die Hängeschränke selbst werden mit Schneidschrauben und Unterlegscheiben direkt in unsere Decke geschraubt. Wir haben in unserer Decke ab Werk umlaufend eine Aluminiumverstärkung eingearbeitet und genau in diese werden die Hängeschränke geschraubt.
Sind wir anfangs noch ein wenig am Zweifeln, ob “das denn wohl hält”, haben wir nach dem Anschrauben des ersten Hängeschrankes keine Bedenken mehr, denn an den Schränken könnte man gefühlt Klimmzüge machen, ohne dass sie sich auch nur einen Millimeter bewegen. Sehr schön 🙂
Möbelbau im Wohnmobil – Wie auf Wolken: Das reisende Bett
Unser Bett besteht im Unterbau aus gehobelten Holzbalken. Diese haben wir in der Schräge und vorne mit Schraubnieten an den Wänden befestigt und zusätzlich mit Sika 252 verklebt.
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Nachdem das Gerüst fertig ist, lassen wir uns zuerst die senkrechte Platte zu den Sitzbänken hin zuschneiden und bekanten, danach kommen oben auf die Bettfläche zwei Platten aus Siebdruckplatten mit der glatten Seite nach oben gelegt, das erleichtert die Reinigung.
in der linken Platte sehen wir über den Anschlüssen der beiden Wassertanks eine kleine Klappe vor, die es uns erleichtert, an diese recht einfach herankommen zu können.
Rechts und links am Bettrand stehen – auch mit Hinterlüftungsklötzchen von 1,5 cm Höhe versehene – kleine offene Regale. Diese nutzen wir für alles was wir direkt am Bett so brauchen, wie z.B Bücher oder Wasserflaschen….oder als Staubfänger, denn das können sie auch besonders gut 😀
An der Rückwand zwischen diesen beiden Regalen ist zur Hinterlüftung ein Brett montiert.
Vor der Bettfront soll ja unser Tisch und die Sitzbänke entstehen. Also überlegen wir uns, was wir direkt am Tisch alles für Anschlüsse brauchen und wir entscheiden uns für je vier USB-Dosen, vier 230V Steckdosen und vier Kaltgerätesteckdosen, die wir mit 12V versehen. Wir empfehlen dir hier unseren entsprechenden Blogbeitrag: https://allzeit-bereift.de/12-volt-steckdose-wohnmobil.
Direkt darunter ist die Laufschiene unseres Tisches befestigt. (Mehr dazu in der Beschreibung unseres Tisches)
Das ganze wird dann in der Breite zwischen die Regale rechts und links angepasst und in der Tiefe auf 3 cm mit einer Verkleidung versehen.
Bequem auf Stauraum sitzen: die Sitzbänke
Unsere Sitzbänke bauen wir rechts und links ca. 110 cm breit und ca. 70 cm tief an die Wand an. Der Unterbau der Sitzbänke hat ein Innen- und ein Außenfach, welches man durch die kleineren Stauklappen in der Koffermitte erreichen kann.
Auf der Fahrerseite versteckt sich hier die Heizung und darüber das Werkzeug, sowie ein großes Fach für Stauraum. Auf der Beifahrerseite befindet sich hier fast unsere gesamte Stromanlage, sowie unsere Trinkwasserfilteranlage.
Die aufliegende Holzplatte ist zweigeteilt und mit Klavierband verbunden damit man schnell an das innenliegende Fach herankommen kann.
Unsere Polster kamen innerhalb weniger Wochen in einer tollen Qualität von der Firma Topschaum.de. Hier kannst du dir alle Formen und Größen deiner Polster, wie auch die Bezüge passend zu deinen Vorlieben auswählen.
Möbelbau im Wohnmobil: Der “Kühlschrankschrank”
Wir sind mit unserem Kühlschrank, dem Isotherm CRUISE 219 im Fienchen so zufrieden, dass wir ihn im Sommer 2019 glatt ein zweites mal für die Black Pearl erstehen.
Wichtig bei diesem Kühlschrank ist, dass er einen Schlauch zum Ablauf von Kondenswasser hat. Dieses hatten wir im Fienchen in eine kleine Tupperbox geleitet, die wir ab und an leeren mussten. Besser ist es, den Schlauch durch den Kabinenboden nach draußen zu führen, so dass das Kondenswasser jederzeit frei ablaufen kann.
Und natürlich braucht dieser auch ein passendes Möbelstück, in dem er sicher verzurrt werden kann. Und so entsteht der “Kühlschrankschrank”.
Eigentlich eine ganz simple Sache: ein kleineres Fach über dem Kühlschrank für Router,die Steuerung unseres Deckenlüfters und größeren Staukram.
Und ein kleineres Fach unter dem Kühlschrank für den Feuerlöscher, den PC-Lüfter für die Abfuhr der Wärme hinter dem Kühlschrank und den Staubsauger, den wir schon seit 2017 immer dabeihaben und den wir dir jetzt auch in der Nachfolgerversion wärmstens empfehlen können (Insbesondere gegen im Frühjahr stark haarende Familienmitglieder) 😀
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Möbelbau im Wohnmobil: Unser Apothekerschrank
Mit der Entscheidung, uns in die letzten 30 Zentimeter zur Vorderseite des Koffers noch einen Apothekerschrank einzubauen, lassen wir uns auf ein echtes Abenteuer ein.
Nicht, dass wir besonders viel Ahnung vom Bauen von Möbeln im allgemeinen und im Speziellen vom Bau eines Apothekerschrankes zum Ausziehen haben. Nicht wirklich. Aber wir haben uns fest vorgenommen: die Möbel für das neue Wohnmobil werden wieder selbstgebaut. Basta.
Wir versuchen es also trotzdem, uns so gut wie möglich dieser schwierigen Aufgabe zu stellen. 🙂
Schwierig zum einen, weil der Schrank unten auf einer kleinen Schräge stehen soll. Schwierig des weiteren, weil der Schrank ja irgendwelche Ausziehvorrichtungen braucht, von denen wir zunächst keinen blauen Dunst haben.
Zuerst denken wir daran, einen fertigen Ausziehschrank zu kaufen, nur das Innenleben zu nutzen und den Schrank drumherum dann selber aus unseren Möbelplatten zu bauen. Aber wie es der Teufel will, gibt es gerade in dieser Zeit keinerlei gebrauchte Apothekerschränke in der Nähe zu erwerben. Deswegen durch das ganze Land zu reisen, kommt irgendwie auch nicht in Frage. Und einen funkelnagelneuen Schrank auseinanderzunehmen und die Hälfte wegzuwerfen widerstrebt uns.
Also plant Meli uns zunächst das Innenleben des Schrankes und wir machen beim Zusammenbau so unsere Erfahrungen mit der Hartnäckigkeit von viel zu viel Möbelkleber 😀
Wir lagern das Schrankinnenteil dann auf sechs Schwerlastschienen. Vier unten und zwei oben.
Sechs stück, weil wir wissen, dass diese ihre volle Traglast nur bei seitlichem Verbau erreichen können. Es sollte nun aber so auch reichen, und das tut es auch. Der Schrank funktioniert auch voll beladen, wie er soll. Wir sind auf diesem selbstgebauten Möbelstück in der hintersten Ecke unseres Wohnmobiles sehr zufrieden.
Wir sichern den Schrank während der Fahrt übrigens auf eine sehr simple art und weise: Wir legen einen dicken Balken an die Frontwand, genau passend zwischen Apothekerschrank und Badezimmerwand, so dass sich da nichts mehr bewegen kann. Passt!
Wir möchten dich hier auch auf unseren Blogbeitrag zum Bau des Apothekerschrankes hinweisen.
Platz für Garderobe, Schubladen & Co. : Unser großer Schrank im Wohnmobil
Schon vor dem eigentlichen Möbelbau planen wir direkt zwischen der Dusche und der rechten Sitzbank in unserem Wohnmobil einen deckenhohen Schrank ein. Um den vorhandenen Stauraum im Wohnmobil möglichst voll ausnutzen zu können und nicht zuletzt, weil wir den Platz ganz oben für einen großen Instrumentenkoffer brauchen. Oben ist Platz für mein Instrument und auch noch für ein paar Decken und Felle, falls es mal kälter werden sollte 🙂
Weil die einfachen Scharniere aus dem Baumarkt die große Klappe nicht oben halten können, haben wir uns mit einem einfachen Trick beholfen: Links oben in der Ecke ist ein Z-Profil so angebracht, dass es eine lose darin liegende U-Schiene (beides aus Aluminium) aufnehmen kann.
Die U-Schiene haben wir vorn mit einer Schraube versehen, damit sie nicht vollständig im Z-Profil verschwinden kann und auch ein paarmal mit Gaffatape umwickelt, damit nichts klappert.
Soll die große Klappe offenstehen bleiben, ziehen wir die U-Schiene ein Stück heraus und die Klappe bleibt oben. So einfach kann´s gehen 🙂
Darunter: Zwei große Schrankseiten
Darunter ist unser Schrank zweigeteilt:
Auf der linken Seite haben wir fünf unterschiedlich hohe Boxen der Firma Auer mit Schwerlastschienen versehen, die alle möglichen nützlichen Dinge aufnehmen können, wie zum Beispiel Elektronikkram, fotografisches Zubehör, Schuhe, die Kornmühle und auch unser kleiner Drucker finden hier ihren Platz.
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Um ein unbeabsichtigtes Öffnen der Schubladenkisten gegen die Schranktür während der Fahrt zu verhindern, haben wir links und rechts an den Wänden vor den Schubladen Aufnahmen für Kleiderstangen angebracht. In diese werden ganz einfach Kleiderstangenstücke eingelegt, die das Öffnen verhindern.
Da wir in der Pearl keine Lust mehr hatten, überall verteilt an Haken unsere Jacken aufzuhängen, befindet sich in der rechten Schrankseite unsere Garderobe mit einer ausziehbaren Hakenleiste die auch an einer Schwerlastschiene hängt und darunter verstecken sich unsere Batterien und die Solarladeregler.
Darf beim Möbelbau im Wohnmobil nicht vergessen werden: Das Kontrollzentrum
Wir wollen jederzeit einen Überblick über und auch Zugriff auf die technischen Einbauten in der Black Pearl haben. Also entscheiden wir uns dazu, in die Wand zwischen dem Garderobenschrank und der rechten Sitzbank, günstig gelegen sowohl in der Nähe der Stromanlage als auch der Heizungsanlage ein kleines Kontrollzentrum zu installieren.
Hier findet man sowohl unseren Batteriecomputer, die Wasserstandsanzeiger beider Trinkwassertanks (wir nutzen hier einfache Edelstahltankgeber und auch Anzeigen aus dem Kraftstofftankbereich), die Anzeige des Gastanks, die Schaltanlage für unsere Außenbeleuchtung und den Schalter für die Aufräumbeleuchtung 🙂 Alles ist auf einen Blick überprüfbar. Praktisch. Finden wir zumindest.
Verschiebbar und trotzdem sehr stabil: Unser Tisch
Im Jahr 2018 – als für uns das ganze Thema des Möbelbauens für unser künftiges offroad Wohnmobil noch in den Kinderschuhen steckt – lassen wir uns bei der Rückkehr nach Portugal zu unserem Tisch inspirieren. Ein Bekannter hat in seinem nicht selbst ausgebauten LKW einen an einer Schiene verschiebbaren Tisch, in dessen Bauweise wir uns sogleich verlieben.
Der Bekannte hat wie wir hinten ein Festbett verbaut und an der Trennwand zwischen Sitzbank und Bett ist die Schiene angebracht, die an der Rückseite des Tisches befestigt ist. Der Tisch steht an seiner Vorderseite auf einem einfachen Fuß.
Also machen wir uns nach einer Befestigung für einen verschiebbaren Tisch auf die Suche….und scheitern. Es gibt zwar im Prinzip so eine Vorrichtung zu kaufen, nennt sich im Campingbedarf “Tischgleitschiene”, jedoch wirken die angebotenen Modelle auf uns sehr wenig vertrauenerweckend, da hier Brüche des Materials (Plastikkomponenten!) vorprogrammiert sind. Also zerbrechen wir uns den Kopf, wie es besser gehen könnte.
Für die Tischplatte sind wir uns schnell einig: sie soll aus dem gleichen Material bestehen, wie die Küchenarbeitsplatte: einer 26 mm dicken, einseitig HPL-beschichteten und unten weiß beschichteten Platte. Dazu bekommen wir die Platte vom Schreiner noch passend zugesägt und schwarz bekantet. Perfekt.
Möbel im Wohnmobil – Plastikfertigteil nein Danke: Wir gestalten unsere eigene Tischgleitschiene
Da wir gerne auch mal Pisten fahren, befürchten wir, dass eine Tischgleitschiene mit Plastikbefestigungen für unseren Einsatz nicht geeignet ist.
Also überlegen wir, was man stattdessen zur Befestigung unseres verschiebbaren Tisches nehmen könnte und stoßen glücklicherweise auf Bauteile für 3D-Drucker oder eben CNC-Fräser. Im Speziellen sind das diese hier:
Gleitbuchsen für ein 10 mm Loch , davon zwei Stück die wir hinten an der Rückseite unseres Tisches anbringen.
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Und für die Anbringung der Stange an unsere Bettwand haben wir, auch aus dem Bedarf für die 3-D Drucker, 3 Stück der 10 mm Linearführungen benutzt:
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Dazu passend haben wir uns einen Rundstab aus Edelstahl bestellt, ebenfalls in 10 mm:
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Die Tischbefestigung im Detail
…und diesen dann in der für uns passenden Länge abgelängt und an die Wand angebracht. Da musst du sehen, welcher Verschiebebereich für Dich ideal ist, deshalb gebe ich unsere Länge hier jetzt nicht an. Denn jeder Sitzbank / -Tischbereich ist anders. Ein gutes Maß ist es, wenn die Menschen, die die Sitzbänke nutzen möchten, den Tisch so weit in die Gegenrichtung verschieben können, dass sie sich bequem Hinsetzen und Aufstehen können, es aber für die Gegenseite noch erträglich ist, den Tisch gegen den Bauch geschoben zu bekommen. 😉 Wenn du die 2 Meter Stange kaufst, hast du ja mehr als genug Spielraum, um die Stange für dich passend abzulängen.
Nicht nur, dass unsere Version der Tischgleitschiene wahrscheinlich viel stabiler ist, als ihr fertig gekauftes Pendant mit Plastikanbauteilen, sie ist zudem auch noch ein wenig preiswerter: ca. 20€ statt 35€ für das Fertigmodell. Und wenn man den Tisch vorn ein wenig anhebt, gleitet der Tisch dank der Kugellager butterweich die Stange entlang 🙂
Fehlt nur noch der Fuß. Dafür sind wir einfach in den nächstgelegenen Baumarkt marschiert und haben uns einen einfachen Rundfuß besorgt, den man mittels einer Platte unter dem Tisch verschrauben kann. Diesen gibt es meist in unterschiedlichen Längen. Nimm hier den, der ein wenig länger ist, als du ihn benötigst und länge ihn dann am besten mit einer Bandsäge (dann wird es auf jeden Fall ganz gerade!) für dich passend ab. Die Schnittstelle kannst du mit Zinkspray in der passenden Farbe versiegeln. Endstück wieder einsetzen. Fertig ist dein Tisch 🙂
Ist der Tisch denn auch Klappbar?
Direkt über unserer Tischgleitschiene sind unsere Steckdosenleisten verbaut. Hier haben wir uns ganz bewusst für vier Kaltgerätestecker für den 12-V Anschluss unserer Laptopladegeräte, vier USB-Steckdosen und vier 230-V Steckdosen entschieden.
Da die mittig an der Stange angebrachte Linearführung das Kippen unseres Tisches verhinderte, haben wir bei dieser den oberen Teil der Führung weggeflext. So hat die Führung immer noch die benötigte Tragkraft, ermöglicht aber das Hochkippen unseres Tisches bis zum Bereich, wo unser Tisch an die Steckdosen anschlägt. Wenn man hier mit etwas mehr Abstand zur Schiene durch Abstandshalter wie zusätzliche Brettchen o.ä. arbeiten würde, könnte man den Tisch noch weiter nach oben kippen. Dies war für uns allerdings nicht nötig und so haben wir es so belassen.
Wir sichern den Tisch während der Fahrt übrigens mit zwei rechteckigen Polstern gegen ein Verschieben, die wir noch aus dem Fienchen mitgebracht hatten und die praktischerweise genau passend unter unsere Stangenenden gestopft werden können.
Zwar nicht direkt Möbel – bau aber trotzdem wichtig:unser Doppelbodenunterbau im Wohnmobil
Wir überlegen eine Weile hin- und her, wie wir unseren erhöhten Boden gestalten sollen. Im alten Wagen nervt uns dieser ziemlich, da die Fächer im Boden eine einzige Drecksammelstelle sind. All der Sand, die Lunahaare und jedes Bisschen, was man hineinschleppt, rieselt durch die Ritzen zwischen den Klappen hindurch in die darunterliegenden Fächer. Das wollten wir in der Pearl so nicht mehr. Unbedingt. Nicht.
Wir bauen also erstmal das Holzgestell des Unterbaus. Unter dem Tisch ist es – als Stauraum angelegt – naturgemäß etwas höher und beim Rest des Bodens beträgt die Höhe der Oberfläche ca. 20 cm. So können wir noch bequem stehen, ohne den Kopf einziehen zu müssen.
Um also das berüchtigte Dreckrieseln zu verhindern, kleben wir oben auf die Holzleisten ein selbstklebendes dünnes Band aus Armaflex auf. Dieses kennen wir schon von der Fahrzeughochzeit, dort wird es auf den Zwischenrahmen geklebt, um Reibung zu verhindern.
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Und siehe da: das klappt prima. Der Dreck wird wirkungsvoll vom Armaflex eingefangen und verbleibt auf den Holzleisten. Regelmäßig abgesaugt, und das Dreckproblem ist auf einfache Weise gelöst. Sehr gut.
Und oben drauf?
Wir haben uns eine größere Siebdruckplatte im Baumarkt besorgt. Daraus hat uns der Schreiner unseres Vertrauens dankenswerterweise die Klappen und die dazu passenden Seitenleisten gesägt. Die Klappen sind so bemessen, dass zwischen ihnen immer ein paar Millimeter Luft sind, denn so kann man sie ganz leicht hochheben.
Die Seitenleisten haben wir uns auf drei Zentimeter Breite bei entsprechender Länge sägen lassen. Das sind jetzt eine ganze Menge langer dünner Stücke. Diese werden mit den unteren Balken fest verschraubt und darauf kommen die Winkel, die den Spalt zu den Seitenwänden abdichten. Übrigens nutzen wir zum Aufkleben unseres Bodenbelags NICHT die glatte Seite, sondern die raue.
Um die Klappen gut anheben zu können, besorgen wir uns Klappenheber:
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die so in die Klappen gebaut werden, dass sie hinterher mit dem Linoleum auf derselben Höhe sind. (Danke an den lieben Uwe !!) Praktisch und gut. Einziger Nachteil ist, dass auch sie gerne Dreck einsammeln. Irgendwas ist halt immer 😀
Möbel-bau im Wohnmobil: Gedanken zum Fußbodenbelag
Inspiriert von lieben Freunden, haben wir uns von Anfang an auf einen Fußbodenbelag aus Linoleum “eingeschossen”. Linoleum ist nicht unbedingt ein sehr gängiges aber ein ziemlich gesundes Material. Allein schon aus dem Grund, weil es nicht, wie zum Beispiel PVC, bei großer Wärme unschön ungesunde Dämpfe von sich gibt. (haben wir so gelesen) Außerdem ist es angeblich sehr viel abriebfester, als jedes PVC es je sein könnte.
Also soll es Linoleum sein. Lila Linoleum. Was sich dann bei dem Versuch, eine so kleine Menge kaufen zu wollen, als unerwartet schwierig erweist. Denn gerade bei Linoleum erwarten irgendwie alle Verkäufer, dass man mindestens um die zwanzig Quadratmeter (!) abnimmt. PVC dagegen bekommt man in jeder noch so geringen Menge überall quasi hinterhergeworfen. Irgendwie unfair.
Irgendwann findet aber jedes blinde Huhn ein Korn und so finden auch wir die Firma Alfloors, die sich – natürlich gegen Mindermengenzuschlag, aber was soll´s – unser erbarmt und uns unsere ersehnten vier statt zwanzig Quadratmeter Linoleum verkauft. 🙂
Für das Verkleben von Linoleum braucht es einen speziellen Kleber, und einen Zahnspachtel. Dann geht es auch schon los. Wir schneiden die Linoleumstücke grob umrissen ein wenig größer als die Holzteile unseres Bodens und kleben den Bodenbelag auf. Dann verpressen wir das ganze mit Spannzangen und überlassen es für ein paar Stunden, bis der Kleber getrocknet ist, sich selbst.
Danach schnappen wir uns eine Oberfräse und fräsen das überstehende Linoleum punktgenau an den Kanten der Holzteile entlang mit einem Bündigfräser ab und unser Boden ist fertig für seinen Einsatz.
Irgendwann ist auch der schönste Möbel-bau im größten Wohnmobil zu Ende
Nun sind wir nach all dem Schrauben und Kleben am Ende allen Möbelbauens für unser winzigkleines Allrad Wohnmobil 😉 angekommen. Wenn man vom kleinen Hängeschrank für das Bad mal absieht, der der Art nach genauso wie die übrigen Hängeschränke aufgebaut und deshalb nun nicht weiter erwähnenswert ist. Bis auf den Unterbau der Dusche den wir zwischen “Tür und Angel” noch ganz kurz vor der Abfahrt eingebaut haben, habe ich dir alles so genau wie möglich beschrieben. Natürlich gilt hier wie immer: wenn du zu etwas speziellem eine Frage hast: Raus damit.
Hier findest du übrigens unseren Blogbeitrag über den Bau unserer Trockentrenntoilette fürs Wohnmobil (was ja im indirekten auch zum Möbelbau zählt): Die Trockentrenntoilette im Wohnmobil – Ein Stück Autarkie (allzeit-bereift.de)
Stay tuned
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