Nachdem wir einige Tage mit Fahren, Tanken, Übernachten und der Bewältigung des alltäglichen Wahnsinns beschäftigt sind und somit überhaupt keine Muße zum bloggen haben, haben wir heute einen kleinen Zwischenstop eingelegt, um zumindest unseren Maileingang der letzten Wochen leeren zu können.
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FRANCE
Zunächst führt uns unsere Reise nach Wetzlar und dann über Erpolzheim nach Saarbrücken, wo wir die zweite Nacht dann kurz hinter der Grenze zu Frankreich übernachten. Dann geht es weiter quer durch die Grande Nation in Richtung Südwest zur Atlantikküste und nach Nordspanien.
Zwischenzeitlich übernachten wir zunächst auf einer einsamen Wiese mitten im Nirgendwo, die superidyllisch gelegen ist und wir uns mitten in der Natur fühlen können.
Mittlerweile sind wir in Südfrankreich angekommen. Nicht, dass es schon deutlich wärmer wäre. Im Gegenteil: In der Nacht haben wir wieder mit Minustemperaturen zu kämpfen, die das Fienchen trotz abendlicher Wärme deutlich abkühlen lassen. Doch so kann frau sich morgens nochmal unter der Decke einkuscheln. Doch das soll jetzt nicht der Inhalt dieses Blogeintrages sein.
Vertrauen Sie ihrem Navi
Schon seit Nordfrankreich haben wir unsere Navigation, einem sicherlich gut gemeinten Rat folgend, Google Maps anvertraut. Unser Garmin ist schon ein wenig in die Tage gekommen und trotz neuen Kartenwerkes war die gute Frau im Navi manchmal recht verwirrt, was sich in doch sehr eigentümlichen Streckenempfehlungen äußert.
Nun denn. Wir haben bei Google Maps die Option “Maut vermeiden” eingestellt und werden auch mautfrei bis fast nach Südfrankreich hindurchgeführt. Über große Straßen, mittlere Straßen, kleine Straßen, Sträßchen und manchmal Gassen. Aber wir kommen recht zielstrebig in Richtung Südwest voran.
Doch am vorletzten Tag in Frankreich meint Google Maps, uns im südlichen Zentralfrankreich herumirren lassen zu müssen. Und da wir die Wegstrecke natürlich nicht parallel auf der Landkarte vergleichen und unsere Ortskenntnis hier in der Gegend noch ausbaufähig ist, merken wir das erst, als wir unserem Ziel, Nordspanien, irgendwie gar nicht näherkommen.
Also brechen wir die geplante Tagesetappe nicht nur leicht genervt ab und suchen uns stattdessen ein lauschiges Plätzchen an einem Ententeich, wo wir am nächsten Morgen ziemlich früh von einem Jäger kurz vor unserem Aufbruch angesprochen werden. Über Handzeichen macht er uns verständlich, dass wir uns nicht erschrecken sollten, wenn er gleich ein paar Enten schießen wird. Doch bevor es soweit war, düsen wir schon wieder los. Zum Glück sind wir heute mal früh aufgestanden.
Natürlich haben wir Mrs. Garmin am nächsten Morgen noch einmal eine Chance gegeben …
Handyfoto + Dunkelheit = miese Qualität; sorry
Tankstellen? Nein Danke
Auf unserer Herumeierirrerei waren wir irgendwie auch ständig auf der Suche nach Tankstellen. Das Tankstellennetz ist in Frankreich rein supermarktbasiert. Bei fast jedem Intermarche gibt es eine Tankstelle. Meistens jedoch wollen die – so zumindest unsere Feststellung, per Kreditkarte im Voraus bezahlt werden. Was weiss denn ich, wieviel Diesel jetzt gerade noch in den Tank hineinpasst. Und die meisten der wenigen anderen Nichtsupermarkttankstellen auf unserer Strecke hatten entweder mittags geschlossen oder wollten ebenfalls per Kreditkarte im Vorab bezahlt werden. Irgendwie ist das in Deutschland wesentlich entspannter. Dort findet man an jeder Ecke eine Tankstelle, die Bares nimmt.
[Update 2019] Der geneigte Leser wird bestimmt gemerkt haben, dass sich unsere Erfahrungen mit Tankautomaten gegen Null bewegen. Wie wir viel später erfahren haben, kann man natürlich mit Kreditkarte auch nur den getankten Betrag bezahlen. Tücken der Technik. Man lernt nie aus.
Unterwegs treffen wir kurz vor der spanischen Grenze wieder auf Heidi und Willi mit ihrem blauen Steyr 680 und wir verabreden, unseren weiteren Weg in Richtung Portugal gemeinsam zurückzulegen.
Foto: Heidi Treffenstädt
ESPANA
Der Grenzübergang ist irgendwie völlig unspektakulär. Man merkt nur an leicht veränderten Verkehrsschildern, dass man das Land gewechselt hat. Irgendwie krass. So muss Europa sein. Ohne Grenzen.
Außerdem merkt man bald, dass Spanien so völlig anders ist, als Frankreich. Es gibt alle Nase lang Tankstellen, aber irgendwie fast keine Einkaufsmärkte.
Dafür geht es schon bald ab ins Gebirge, ständig bergauf. Und so manche Steigung wartet auf das Fienchen.
Foto: Heidi Treffenstädt
Mittlerweile sind wir schon deutlich über der Wolkendecke.
Foto: Heidi Treffenstädt
Auf 1050 Meter sind wir auf Straßen bereits viel höher gefahren, als der Oberharz Höhenlinien bietet. Krass.
Foto: Heidi Treffenstädt
Hier ein Beweisfoto kurz unterhalb der höchsten Stelle. Auch die anschließenden Gefällestrecken haben es in sich. Teilweise kilometerlange 10-%-Gefälle bringen die Staudruckbremse ganz schön ins Schwitzen.
Doch schließlich haben wir es geschafft und stehen am Atlantik direkt an der Pfütze direkt am Meer.
Foto: Heidi Treffenstädt
Die weitere Fahrt führt uns über recht nette Stellplätze…
Foto: Heidi Treffenstädt
Foto: Heidi Treffenstädt
… und dann weiter und zu einem kostenpflichtigen Platz in
PORTUGAL
… wo wir erst einmal zwei Tage verweilen und die notwendig gewordenen Kleinreparaturen (Öl auffüllen, Schornsteinkopf neu machen, denn das Dach des Schornsteinauslasses hat sich gelöst , Kleiderhaken im Inneren anbringen, Fensterverdunklungen endlich dauerhaft anbringen etc.) erledigen.
Foto: Heidi Treffenstädt
Der Strand lädt aber trotzdem zu ein paar Spaziergängen ein.
Auch wird an diesem Tag schmutzige Wäsche gewaschen 🙂 Zum Glück nicht im übertragenen Sinn.
Foto: Heidi Treffenstädt
In Portugal erwarten uns sowohl ein gut ausgebautes Tankstellennetz, wo zumindest die Repsol-Tankstellen auch EC-Karten akzeptieren, als auch hinreichend viele Einkaufsmärkte.
Foto: Heidi Treffenstädt
Peniche
Der Weg führte uns zu einer tollen Bucht, wo wir auch zwei Tage verbringen.
Foto: Heidi Treffenstädt
Foto: Heidi Treffenstädt
Barockkirche Nossa Senhora do Cabo Espichelo
Unser Weg führt uns dann zu einem Stellplatz bei der Barockkirche Nossa Senhora do Cabo Espichelo, südlich von Lissabon direkt auf hohen Klippen gelegen.
Foto: Heidi Treffenstädt
Foto: Heidi Treffenstädt
Hier zieht es “wie Hechtsuppe” (ich frage mich, woher wohl dieser Ausdruck stammen mag und befrage die Wikipedia, welche die Theorie mitteilt, dass der Begriff aus dem jiddischen käme “hech soppa”, was soviel bedeutet wie „starker Wind“. Hechtsuppe ist von diesem Begriff abgeleitet.) Wir stehen mit zwei Steyr 680 mutterseelenallein auf dem riesigen Parkplatz. Nur in einer anderen Ecke steht noch ein anderes Wohnmobil.
Foto: Heidi Treffenstädt
Noch vor dem Morgengrauen ist jedoch auf dem großen Parkplatz sehr viel Trubel vernehmbar, Autos werden von Anhängern geladen, es versammeln sich viele Geländewagen und als wir daraufhin die Nasen aus der Hecktür herausstrecken, ist fast der ganze Parkplatz voll von Geländewagen fast jeden Typs. Wir erfahren, dass zum einen eine Geländewagenrallye hier startet und dass zum anderen von VW ein Werbefilm gedreht werden soll, in dem der neue T-Roc vorgestellt werden wird. Die Filmteams sind versammelt und selbst an Imbissbuden samt Stuhlwerk für die Akteure wird nicht gespart.
Foto: Heidi Treffenstädt
Von hier aus machen sich unsere bisherigen Reisegefährten Heidi und Willi auf zu ihrem Ziel Marokko. Wir wünschen Euch eine gute Reise und tolle Eindrücke.
Wir selbst fahren quasi an der Küste weiter zum kleinen Städtchen Camporta, wo wir mitten im Ort einen großen Platz vorfinden, auf dem wir zusammen mit einigen wenigen anderen Wohnmobilen stehen können. Selbst Wasseranschlüsse gibt es hier, so dass wir morgen unsere Trinkwasservorräte wieder werden auffrischen können.
Das Wetter lädt zum verweilen ein, die nächsten Tags sollen richtig schön werden. Sonne pur.
In den nächsten Tagen werden wir uns außerdem auf die Suche nach Brennholz machen müssen, denn unser Vorrat geht bald zur Neige. Vielleicht gibt es ja in irgendeinem Baumarkt Holz oder Briketts.
Wir jedenfalls senden viele Grüße in die Heimat und sagen…
… stay tuned, es bleibt spannend.
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