Der Holzofen in unserem Wohnmobil Teil 2 – Luftzufuhr und Schornsteineinbau
Inhalt
Der Holzofen in unserem Wohnmobil – Luftzufuhr
Nachdem wir im ersten Teil darüber berichten, für welchen Holzofen wir uns warum entschieden haben, widmen wir uns heute dem Thema der Luftzufuhr und des Schornsteineinbaus .
Wir haben uns ja für den Globefire Pluto entschieden, da er seine Verbrennungsluft von außen bezieht, das heißt, dass er nicht die Innenraumluft benutzt.
Es musste also mal wieder ein Loch ins Fienchen gesägt werden und dieses Loch wird nicht das letzte bleiben.
Kuckuck
Ins Loch kommt, wie oben abgebildet, ein passender Anschlussflansch für den flexiblen Aluschlauch für die Außenluftzufuhr zum Ofen.
Hierzu haben wir wieder, wie auch bereits beim Fenstereinbau, die Dichtmasse Dekaseal 8936 genommen, damit kein Wasser eintreten kann.

Der Aluschlauch wird mit einer normalen Schlauchschelle am Flansch befestigt.
Der Holzofen in unserem Wohnmobil: Schornstein
Ein weiteres Loch soll für den Schornsteinauslass geschaffen werden. Wir haben lange hin- und herüberlegt, wie wir den Schornstein verlegen und wie wir ihn durch die Außenhülle des Koffers hindurchführen sollen.
Zunächst favorisieren wir die direkte Abluftführung nach oben, was jedoch bedeutet , dass wir den Schornstein durch die Dachschräge hindurchführen müssen. Hierbei befürchten wir, dass wir das ganze nicht dicht bekommen werden, zumal es passende Teile zum Einbau nicht zu geben scheint. Auch Spezialfirmen in Hannover können/wollen uns nicht weiterhelfen.
Also entscheiden wir uns für eine abgastechnisch zwar etwas ungünstigere aber dafür wahrscheinlich dichtere Variante, die Abgasführung nach hinten.
Also müssen wir erst einmal ein Loch in die Rückwand hineinbekommen.
Der Holzofen in unserem Wohnmobil: Hitzeschutzdämmung der Rückwand
Man muss an dieser Stelle die Überlegung erwähnen, dass unser Schornstein ja aller Wahrscheinlichkeit nach auch warm werden wird. Und die Außenwand unseres Koffers ist ja wie folgt aufgebaut:
- Wir haben ca 2 mm Aluminiumschicht außen
- Dann sind in der Mitte ca 3 cm Dämmung, styroporähnlich
- Und ca 2 mm Aluminiumschicht innen
Dies bedeutet, dass wir es irgendwie schaffen müssen, die Abgaswärme von der Dämmung fernzuhalten, weil wir nicht riskieren wollen, dass sie verschmort, oder gar abfackelt und von anderen Selbstausbauern erfahren wir, dass sie die Wärmedämmung mittels Promatplatten realisiert haben.
Das Wort Promat haben wir noch nie zuvor gehört, weshalb wir uns hier erst einmal schlau machen müssen. Promat ist ein gipsartiges Zeugs, welches im Ofenbau Verwendung findet. Es ist relativ leicht zu bearbeiten und wird in verschiedenen Plattengrößen und Dicken angeboten. Es ist bröselig, bricht leicht und erzeugt bei der Bearbeitung Unmengen an weißem Sägestaub, der überall hinfliegt. Somit also unser TIP: Nicht im Wohnzimmer zuschneiden / zusägen, denn sonst hast du den Staub wirklich überall dort, wo du ihn nicht haben willst.
Doch zurück zur Dämmung. Wir entscheiden uns dazu, im unmittelbaren Bereich des Schornsteinauslasses etwas Dämmung wegzunehmen und dafür Promat einzusetzen. Außerdem dämmen wir den Bereich um den Ofen herum mit 5 cm starken Promatplatten und danach wird das ganze noch mit Aluplatten verkleidet.
Zunächst wird erst einmal ein Loch eingezeichnet.
Ein weiteres Loch
Abgeklebt mit Malerkrepp, damit der Schimmelschutzanstrich durch die Stichsäge nicht abgekratzt wird.
Et voilà…. das Loch ist im Fienchen.
Und der Schornstein passt da sogar durch 🙂 Yippie



Die Kürzung des Ofenrohres: Der Holzofen in unserem Wohnmobil
Allerdings steht das Ofenrohr zu weit nach hinten hinaus, weshalb wir das Verlängerungsstück des Ofenrohres kürzen müssen, somit müssen wir also gleichmäßigen Abstand anzeichnen und ordentlich die abzuflexende Kante mit Malerkrepp abkleben, damit man es beim flexen besser erkennen kann, wo man etwas wegnehmen muss.

Und schon passt alles.

Hitzeschutzdämmung: Einbau von Promatplatten
Um die Wärme von den Sandwichplatten des Kofferaufbaus wegzuhalten, haben wir uns für 50mm Promatplatten entschieden, die wir an die Innenseite des Koffers mittels Promatkleber ankleben.


In den Lochausschnitt der Sandwichplatte setzen wir passend ein kleineres Stück Promat ein und nehmen von der 50mm-Stärke etwas ab, damit es zur Dicke der Sandwichplatte passt. Promat lässt sich übrigens hervorragend mit einer Stichsäge bearbeiten.

Hier noch einmal der Wandaufbau von der Seite.

Die Löcher zwischen der Promatplatte und dem Ofenrohr füllen wir mit etwas Steinwolle aus.
Wir zeigen Dir hier noch einmal den Außenluftanschluß.

Hintenraus: Der Holzofen in unserem Wohnmobil
Nun fehlt noch der Abschluß nach hinten. Hierfür wählen wir eine Edelstahlplatte, in welche wir ein passendes Loch hineinschneiden und wir bedanken uns beim Willi für die Zurverfügungstellung einer 45-Grad-Schnittzeichnung des Ofenrohres, wonach wir das Loch ganz einfach auf die Edelstahlplatte aufzeichnen können, danach kommt wieder einmal die Stichsäge zu ihrem Recht und sägt so vor sich hin, bis alles passt. Noch ein paar Feilenstriche und alles ist gut.
Diese Edelstahlplatte wird auf der Rückseite mit selbstklebendem Zellkautschuk 20×3 mm abgedichtet.*
Dieses verhindert gleichzeitig, dass der Edelstahl direkten Kontakt zur Aluminiumhaut hat, wodurch eventuell Alufraß verursacht werden könnte. Schließlich wird alles vernietet.

Exkurs Nieten
Wir haben im Fienchen Unmengen Nieten verarbeitet. Hauptsächlich Schraubnieten. Man kann sich das so vorstellen, als wären es Muttern, die in eine Wand hineingenietet werden und in denen man nun Schrauben benutzen kann. Hiermit haben wir die gesamte Lattung im Fahrzeuginneren realisiert. Auch diverse andere Probleme lassen sich mit Nieten sehr einfach lösen.
Hierzu haben wir unsere einfache alte Nietzange ausgemustert und uns eine vernünftige Nietzange gekauft, die auch die oben benannten Schraubnieten verarbeiten kann.

Diese Nietzange ist bedingt durch ihre Hebelwirkung auf für zarte Frauenhände geeignet, und somit ist sie unsere unbedingte Empfehlung, denn wir würden sie wieder kaufen.
Den kleinen Spalt zwischen der Edelstahlplatte und dem Schornstein dichten wir sogleich mittels hochtemperaturbeständigem Silikon ab.


Der „Regenstutzen“ wird zunächst nur provisorisch aufgesetzt, da wir erst einmal ausprobieren müssen, ob der Holzofen in unserem kleinen Wohnmobil auch genug Zug hat.
Hier noch ein Foto vom „Endzustand“. Scheint ganz nett geworden zu sein 🙂

Wir sagen Danke
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