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Holzofen im Wohnmobil – Erfahrungsbericht & Einbauanleitung
In unserem ersten Wohnmobil wärmte uns ein Holzofen
Inhaltsverzeichnis
ToggleDer Holzofen wurde geliefert und muss nun im Wohnmobil eingebaut werden.
Wir brauchen eine Heizung für unser erstes Wohnmobil und entscheiden uns für einen Holzofen. Zum einen kennen und mögen wir die angenehme Wärme eines Holzofens sehr, zum anderen ist man durch die hohe Wärme eher in der Lage, Feuchtigkeit aus dem Expeditionsmobil herauszubekommen, zumal dann nachher alles mit Holz vertäfelt ist.
Ein Holzofen soll also her und so erkundigen wir uns ein wenig auf dem Holzofen-Heizungsmarkt. Dabei merken wir ziemlich schnell, dass es gar nicht so einfach ist, Ofenmodelle zu finden, bei denen alle Punkte auf unserer Anforderungsliste erfüllt werden können.
Der Holzofen steht in unserem Wohnmobil auf seinem zukünftigen Platz schon mal Probe.
Unsere Anforderungen an einen Holzofen im Wohnmobil
Das Wichtigste ist, dass wir für die Verbrennung Außenluft nutzen wollen, damit der Sauerstoff im Fahrzeuginneren nicht verbraucht wird.
- Wir wollen eine Glasscheibe im Ofen haben, denn schließlich erhalten wir allein dadurch schon ein bisschen mehr Gemütlichkeit, als durch einen einfachen Metallklotz.
- Der Holzofen soll nicht allzu groß dimensioniert sein, sowohl in der Leistung, als auch in den Außenmaßen.
Und so fällt unsere Wahl auf einen GLOBEFIRE PLUTO.
Dieser wird mit Untergestell geliefert und kommt bereits wenige Tage nach der Bestellung bei uns an.
Die Befestigung des Holzofens im Wohnmobil
Wir gehen einige Wochen mit dem Problem schwanger, wie wir den Holzofen in unserem Wohnmobil befestigen sollen. Denn der eigentliche (sehr schwere) Ofen steht auf einem (recht leichten) Unterschrank. Das heißt dass der Schwerpunkt sehr weit oben liegt. Und wir wollen natürlich vermeiden, dass der Ofen im Falle einer Vollbremsung oder gar eines Unfalls einen Besuch im Fahrerhaus macht.
Wir erhalten ein paar Tips zur Befestigung des Ofens, doch das Problem mit dem Unterschrank können wir eine Weile nicht lösen. Schließlich die zündende Idee: Wir packen das Schweißgerät mal wieder aus und schweißen ein Untergestell für das Untergestell (Wortwitz: Untergestell für das Untergestell hihi), senkrechte Stahlwinkel, die in den hohlen Beinen des Untergestells auf voller Länge hineinragen, unten herum ebenfalls durch Stahlwinkel zusammengeschweißt.
Meli schweißt eine Befestigung für unseren Holzofen, die auch hält.
Die fertige Befestigung für unseren Holzofen im Wohnmobil. Dann wird das Untergestell mit diversen Schrauben an unser Stahlgestell angeschraubt. Das wird halten.
Zusätzliche Befestigungen durch Gewindestangen
Doch nun zum eigentlichen Holzofen. Hier bohren wir ganz vorsichtig vier Löcher durch den Gussboden, denn ich meine, mich an einen Rat meines Vaters erinnern zu können, wonach man Gusseisen sehr vorsichtig bohren muss, da es leicht springt. Keine Ahnung, ob das stimmt, jedenfalls gelingen die Löcher auf Anhieb. Das langsame Bohren scheint zumindest nicht geschadet zu haben.
Die Bohrungen im Gusseisen unseres Ofens. Durch diese Löcher werden lange 10mm-Gewindestangen durch ebenfalls passende Löcher im Unterschrank hindurchgeführt. Das hört sich jetzt so einfach an, doch war es total schwierig, die richtigen Lochpositionen im Unterschrank zu finden.
Die Gewindestangen im Ofen rechts.
…und links
Die Gewindestangen werden nun durch den Unterschrank hindurchgeführt
Die Gewindestangen gehen durch den Fahrzeugboden hindurch, wo sie von unten mit zwei Stahlblechen verschraubt werden. Somit ist der Holzofen bombenfest mit dem Boden verbunden.
Die Befestigung unseres Holzofens im Wohnmobil von unten gesehen. Rechts daneben befinden sich die Befestigungen für die Staukästen.
Hier ist das komplette Gestell mit Gewindestangen, Oberteil und Unterteil abgebildet.
Die Frischluftzufuhr
Der Globefire Pluto hat die Eigenschaft, dass er eine separate Frischluftzufuhr hat. Also sägen wir hinter dem Ofen ein Loch in die Wand. Das das nur bedingt eine gute Idee ist, erfahren wir jedoch erst im Betrieb. Denn wenn wir “falsch stehen” bekommen wir den Ofen nicht erst an, beziehungsweise blasen uns etwaige Böen jeden Zündfunken aus.
Besser: Die Frischluftzufuhr verdeckt oder auf dem Dach anbringen.
Hinter dem Holzofen kommt das Loch für die Frischluft in die Wand.
In das Loch kommt ein passender Anschlussflansch zum Aluschlauch für die Außenluftzufuhr des Holzofens. Diesen haben wir mit Dichtmasse eingeklebt.
Der Aluschlauch wird mit einer normalen Schlauchschelle am Flansch befestigt. Hier von innen gesehen.
Generelle Überlegungen vor dem Bau des Schornsteines
Vor dem Bau des Schornsteines für unseren Holzofen, müssen wir uns überlegen, wo dieser seinen Platz finden, beziehungsweise durch welche Wand er hindurchgeführt werden soll.
Schornstein senkrecht nach oben?
Am strömungsgünstigsten ist natürlich ein langer Schornstein, der senkrecht nach oben führt. Das hätte jedoch bedeutet, dass wir das Ofenrohr durch den abgeschrägten Bereich des Daches hätten führen müssen.
Wir haben uns bei Schornsteinfachbetrieben in Hannover schlaugefragt, doch niemand wollte/konnte uns eine Lösung hierfür anbieten, die definitiv dicht ist. Darum haben wir diese Variante verworfen.
Schornstein zwar nach hinten ausführen, aber wesentlich länger gestalten?
Auch diese Variante haben wir angedacht. Allerdings hätten wir dann ein einsam stehendes Ofenrohr gehabt, welches
- bei schrägem Sonneneinfall die Solarmodule beschatten
- an jedem Baum hängenbleiben und
- den Schornstein abreißen würde
Auch ein Abnehmen während der Fahrt ist keine Option, denn zum einen hätten wir das Ofenrohr dann wieder abdichten müssen und zum anderen ist es derart schwergängig, dass man es nicht mal so eben abnehmen kann.
Hitzeschutzdämmung für die Außenwand und ein Loch für den Schornstein
Jetzt geht es an den Bau des Schornsteines. Er soll schräg durch die hintere Wand verlaufen.
Man muss an dieser Stelle die Überlegung erwähnen, dass unser Schornstein ja aller Wahrscheinlichkeit nach auch warm werden wird. Und die Außenwand unseres Koffers ist ja wie folgt aufgebaut:
- Wir haben 2 mm Aluminiumschicht außen
- Dann sind in der Mitte circa 3 cm Dämmung, styroporähnlich
- Und 2 mm Aluminiumschicht innen
Dies bedeutet, dass wir es irgendwie schaffen müssen, die Abgaswärme von der Dämmung fernzuhalten, weil wir nicht riskieren wollen, dass sie verschmort, oder gar abfackelt und von anderen Selbstausbauern erfahren wir, dass sie die Wärmedämmung mittels Promat-Platten realisiert haben.
Das Wort Promat haben wir noch nie zuvor gehört, weshalb wir uns hier erst einmal schlau machen müssen. Promat ist ein gipsartiges Zeugs, welches im Ofenbau Verwendung findet. Es ist relativ leicht zu bearbeiten und wird in verschiedenen Plattengrößen und Dicken angeboten. Es ist bröselig, bricht leicht und erzeugt bei der Bearbeitung Unmengen an weißem Sägestaub, der überall hinfliegt. Somit also unser TIP: Nicht im Wohnzimmer zuschneiden / zusägen, denn sonst hast du den Staub wirklich überall dort, wo du ihn nicht haben willst.
Doch zurück zur Dämmung. Wir entscheiden uns dazu, im unmittelbaren Bereich des Schornsteinauslasses etwas Dämmung wegzunehmen und dafür Promat einzusetzen. Außerdem dämmen wir den Bereich um den Ofen herum mit 5 cm starken Promat-Platten und danach wird das ganze noch mit Aluplatten verkleidet.
Zunächst wird erst einmal ein Loch eingezeichnet.
Die Schornsteindurchführung durch die Rückwand
Die Stelle wird mit Malerkrepp abgeklebt.
Markierung der Schornsteindurchführung mit Kreppband.
Das Loch für den Schornstein ist in der Wand.
Es passt alles wie geplant. Danke an Willi für eine tolle Einbauskizze. Somit haben wir das Loch auch an der richtigen Stelle machen können, unsere 3-D-Vorstellungskraft geriet hier deutlich an ihre Grenzen.
Schornsteindurchführung unseres Holzofens im Wohnmobil Seitenansicht
Unser Ofenrohr ist zu lang
Allerdings steht das Ofenrohr zu weit nach hinten hinaus, weshalb wir das Verlängerungsstück des Ofenrohres kürzen müssen. Somit müssen wir also gleichmäßigen Abstand anzeichnen und ordentlich die abzuschneidende Kante mit Malerkrepp abkleben, damit man besser erkennen kann, wo man etwas wegnehmen muss.
Das Ofenrohr ist zu lang und muss gekürzt werden.
Und schon passt alles. Ofenrohr mit Promat Durchführung von Außen gesehen.
Hitzeschutzdämmung: Einbau von Promatplatten
Um die Wärme von den Sandwichplatten des Kofferaufbaus wegzuhalten, haben wir uns für 50mm Promatplatten entschieden, die wir an die Innenseite des Koffers mittels Promatkleber ankleben.
In den Lochausschnitt der Sandwichplatte setzen wir passend ein kleineres Stück Promat ein und nehmen von der 50mm-Stärke etwas ab, damit es zur Dicke der Sandwichplatte passt. Promat lässt sich übrigens hervorragend mit einer Stichsäge bearbeiten.
Promatplatten lassen sich gut mit einer Stichsäge zuschneiden. Allerdings sollte man das an einem Ort tun, der auch mal staubig werden darf.
Schornsteindurchführung mit Promatplatte
Die Löcher zwischen der Promatplatte und dem Ofenrohr füllen wir mit etwas Steinwolle aus, bevor sie von innen und außen abgedeckt werden.
Hier noch einmal der Außenluftanschluss zum Holzofen mit Aluminiumschlauch.
Der Schornsteindurchlass unseres Holzofens wird fertiggestellt
Nun fehlt noch der Abschluss nach hinten. Hierfür wählen wir eine Edelstahlplatte, in welche wir ein passendes Loch hineinschneiden und wir bedanken uns beim Willi für die Zurverfügungstellung einer 45-Grad-Schnittzeichnung des Ofenrohres, wonach wir das Loch ganz einfach auf die Edelstahlplatte aufzeichnen können, danach kommt wieder einmal die Stichsäge zu ihrem Recht und sägt so vor sich hin, bis alles passt. Noch ein paar Feilenstriche und alles ist gut.
Diese Edelstahlplatte wird auf der Rückseite mit selbstklebendem Zellkautschuk 20×3 mm abgedichtet. Dieser verhindert gleichzeitig, dass der Edelstahl direkten Kontakt zur Aluminiumhaut hat, wodurch eventuell Alufraß verursacht werden könnte. Schließlich wird alles vernietet. Den kleinen Spalt zwischen der Edelstahlplatte und dem Schornstein dichten wir sogleich mittels hochtemperaturbeständigem Silikon ab.
Fertig vernieteter Wanddurchlass für den Schornstein. Er ist absolut dicht.
Exkurs Nieten
Wir haben im Fienchen Unmengen Nieten verarbeitet. Hauptsächlich Schraubnieten. Man kann sich das so vorstellen, als wären es Muttern, die in eine Wand hineingenietet werden und in denen man nun Schrauben benutzen kann. Hiermit haben wir die gesamte Lattung im Fahrzeuginneren realisiert. Auch diverse andere Probleme lassen sich mit Nieten sehr einfach lösen.
Hierzu haben wir unsere einfache alte Nietzange ausgemustert und uns eine vernünftige Nietzange gekauft, die auch die oben benannten Schraubnieten verarbeiten kann. Diese Nietzange ist bedingt durch ihre Hebelwirkung auf für zarte Frauenhände geeignet, und somit ist sie unsere unbedingte Empfehlung, denn wir würden sie wieder kaufen. Auch beim Ausbau der Black Pearl hat sie uns sehr gute Dienste geleistet.
Ein Regendach für den Schornstein
Die Regenhaube unseres Schornsteines wird zunächst nur provisorisch aufgesetzt, da wir erst einmal ausprobieren müssen, ob der Holzofen in unserem kleinen Wohnmobil auch genug Zug hat. Dies funktioniert ganz gut, also wird alles montiert
Der fertige Schornstein. Abgedichtet haben wir das Ofenrohr mit Hochtemperatursilikon, was auch prima gehalten hat. Allerdings mussten wir die Regenhaube später noch modifizieren.
Der Holzofen ist in unserem Wohnmobil nun fertig montiert. Vor die Promatplatten haben wir Aluplatten mit Tränenblechmuster montiert. Es sieht schöner aus und die eigentliche Wand ist rundum gut geschützt.
Es regnet auf unseren Ofen – So sollte es eigentlich nicht sein!
Noch bereits während der Ausbauphase stellen wir fest, dass etwas Wasser auf dem Ofen direkt am Schornstein steht, wenn es regnet. Zunächst haben wir die Schornsteindurchführung in Verdacht und vermuten hier eine unzureichende Abdichtung. Allerdings ist hier alles dicht. Es scheint also an der Regenhaube selbst in dein Schornstein hineinzuregnen. Also ziehen wir vor dem nächsten Regenguss probehalber eine Plastiktüte über das Schornsteinendrohr und stellen fest, dass kein Wasser mehr hineinläuft.
Noch auf unserer ersten Tour im Dezember 2017 modifizieren wir die Regenhaube unseres Schornsteines so, dass es nicht mehr hineinregnen kann. Die Bügel werden abmontiert und die ganze Haube einmal in der Mitte geknickt und an zwei Seiten ans Ofenrohr geschraubt. Das hält den Regen zuverlässig ab.
Der Kaminofen im Wohnmobil: Wie zünde ich bei kurzem Ofenrohr richtig?
Meistens reicht es aus, mit genügend Hitze durch die Anzünder den „Kältepfropf“ zu vertreiben, um den Schornstein dazu zu bewegen, gut zu ziehen.
Aber manchmal, ja manchmal da will er einfach nicht und man verballert richtig viel Anzünder, bis das Feuer endlich brennt. Das mag zum Teil auch der Tatsache geschuldet sein, dass die in Baumärkten erhältlichen Holzbriketts teilweise wohl noch eine eher große Menge Restfeuchtigkeit beinhalten. Aber natürlich wird auch die Schornsteinform das Ihre dazu beitragen. Insbesondere wenn der Wind seitlich in die Schornsteinöffnung hineinbläst, wird ein Anzünden schwierig.
Doch, wie heißt es so schön… Irgendwas ist immer!
Update Januar 2019: Wir haben jetzt den für uns besten Workflow zum Anzünden des Ofenfeuers herausgefunden:
Als Unterlage ein Stück Pappe nehmen.
Hierauf zwei Handvoll Brennpellets positionieren
Darauf ein Stück brauner Anzünder (Holz mit Wachs)
Darauf ein Stück weißer Anzünder (brennt viel heißer)
Darum herum 3 Stück jeweils 1/3 Holzbriketts verteilen. Diese lassen sich ganz leicht mit einem Hammer teilen.
Kaminofenfeuer im Wohnmobil. Mit der Zeit beherrscht man das Anfeuern auch bei kurzem Ofenrohr.
Der Holzofen als alleinige Heizung im Wohnmobil? Reicht das?
Auch hier ein klares JEIN.
Wir haben uns vier Schamottestein aus dem Baumarkt zugelegt, die wir einfach auf dem Ofen platzieren um die die Wärme aufzunehmen, zu speichern und später, nachdem der Ofen bereits kalt ist, noch abzugeben. Das klappt ganz gut und hält die Wärme deutlich länger.
Auch steht auf unserem Ofen ein , Hierdurch bildet sich im Bereich des Ofens kein Hotspot und die Wärme wird gleichmäßig im Raum verteilt.
Wir haben uns zum Ofen dann noch einen Ofenventilator besorgt der keinen Fremdstrom benötigt, sondern von alleine seine Tätigkeit aufnimmt, sobald der Ofen warm genug ist. Wir sind damit super zufrieden. Denn dieser verteilt die Wärme, die sich sonst nur in der Nähe des Ofens staut, sehr schnell im ganzen Raum.
Man merkt deutlich den Unterschied. Allerdings muss man beim Benutzen der oben beschriebenen Schamottesteine etwas länger warten, bis der Ventilator startet, da die Steine ja erst heiß werden müssen.
Während der Holzofen brennt, herrscht eine total schöne Wärme, die teilweise durch das Öffnen von Tür und Fenstern sogar abgeführt werden muss, weil es uns sonst zu warm wird. Diese Wärme möchten wir nicht missen, zumal wir ja keine andere Heizung an Bord unseres Steyr 680 haben.
Allerdings hat das Heizen mit dem Holzofen auch einen Nachteil. In Wohnmobilen, die nicht so richtig gut wärmeisoliert sind, verflüchtigt sich die Wärme im Laufe der Nacht. Unser Steyr ist zwar an allen Wänden gut mit 38mm Armaflex gedämmt, die Tür und die nicht isolierten Schiebefenster jedoch bilden Kältebrücken und gegen Morgen wird es – bei kalten Außentemperaturen – auch im Inneren unseres Wohnmobiles „lausig kalt“. Denn bei 11 Grad oder so bleibt man mit der Nase lieber unter der Bettdecke, als aufzustehen.
Safety First – Sicherheitshinweis
Wie sicherlich jedem geneigten Leser bekannt ist, entstehen beim Verbrennen von Holz und Kohle Nebenprodukte. Eines davon ist das gefährliche Kohlenmonoxid, chemische Formel CO.
Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie toxisches Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr. Das Gas ist giftig, da es viel stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff und so den Sauerstofftransport durch das Blut unterbindet. Die Kohlenstoffmonoxidintoxikation ist häufig ein Teilvorgang der Rauchgasvergiftung; sie kann innerhalb kurzer Zeit tödlich sein.
Und da wir hier auf engem Raum mit einem Holzofen zusammenwohnen und man ja nie ausschließen kann, dass nicht vielleicht irgendwann aus irgendwelchen Gründen die Verbrennung unzureichend sein könnte und Gas ins Wohnmobil-Innere gelangt, haben wir uns zwei Melder zugelegt.
Zum einen einen Kohlenmonoxid-Melder. Wir haben uns für ein Produkt von Fa. Ei Electronics entschieden, da wir mit deren Rauchmeldern in der Vergangenheit gute Erfahrung gemacht haben. Zum anderen haben wir zusätzlich einen Rauchmelder angebracht. Mit dieser Kombination wähnen wir uns auf der sicheren Seite.
Würden wir wieder den Globefire Pluto im Wohnmobil einbauen?
Nicht genau so, wie wir es im Steyr 680 gemacht haben. Denn hier hatten wir die Außenluft so zugeleitet, dass sie von der Wand hinter dem Ofen eingeleitet wurde. Das ist schon deshalb keine gute Idee, wenn Windböen aus gerade dieser Richtung auf das Zuluftrohr treffen. Nicht selten haben wir unseren Ofen gar nicht erst anzünden können, weil der Zündfunken gleich wieder ausgepustet wurde. Und mussten erst mal umparken, um überhaupt heizen zu können. Besser ist, du leitest die Zuluft vom Dach zum Ofen weiter, so dass es nicht ganz so unmittelbar in die Brennkammer pusten kann.
Und nicht diesen Ofen. Denn es gibt mittlerweile kleinere. Mit weniger Leistung. Wie ich bereits oben geschrieben habe, haben wir oft alle Fenster aufreißen müssen, wenn der Ofen richtig brannte. Fünf Kilowatt Leistung sind für einen solch kleinen Raum einfach viel zu viel. Auch gibt es mittlerweile intelligente Lösungen zur Verlängerung des Schornsteins wie z.b. im Youtube-Film von Amumot.de zu sehen ist.
In unserem aktuellen Zuhause haben wir keinen weiteren Holzofen mehr verbaut, sondern zwei Standheizungen von Autotherm mit je 2 Kilowatt Leistung. Wir haben beide jahrelang im Haus mit Holz geheizt und danach im Steyr. Wir waren es einfach leid, im Winter morgens die erste halbe Stunde jedes Tages frierend vor einem Ofen sitzen zu müssen. Denn es dauert ja doch einige Zeit, bis so ein Ofen dann schließlich seine Betriebstemperatur erreicht hat und man eben nicht mehr friert.
Dazu kommt der enorme Dreck und Staub, den so ein Ofen in den kleinen Wohnraum einbringt. Auch unsere Atemwege danken es uns schließlich, dass sie nun nicht mehr ständig Rauch einatmen müssen. Denn so ganz bleibt es ja nicht aus, dass Qualm in den Innenraum gelangt, wenn man Holz nachlegen muss. Natürlich haben wir nun kein sichtbares Feuerchen mehr vor Augen, was die Gemütlichkeit natürlich etwas einschränkt. Aber für uns ist die Standheizung definitiv die bessere Wahl.
Dies war der Einbau- und Erfahrungsbericht über unseren Holzofen im Wohnmobil. Wir hoffen – wie immer – dass er dir in deiner eigenen Entscheidungsfindung weiterhelfen wird und bedanken uns für deine Aufmerksamkeit 🙂
Stay tuned
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Hallo Ihr Lieben,
mit dem selben Thema beschäftige ich mich auch gerade, bin aber noch ganz am Anfang… Neben dem Problem, dass die wenigsten Öfen für einen mobilen Einsatz gedacht sind,
geht es dabei auch sehr viel um das Thema Sicherheit. Die Gesetzeslage auf der einen Seite (Theorie) und die Praxis auf der anderen Seite.
Trotz der Tatsache, dass das sicherlich viele gesetzliche Vorschriften (die absurdesten Sachen abdecken bis hin zu den ganzen Abgasnormen) und effektiv in so einem Einsatz überzogen sind, gibt es da durchaus seine großen Gefahren.
Wenn ich das richtig sehe, habt ihr 4 Löcher direkt in die Ofenkammer gebohrt? Das halte ich als Laie für eine hochgefährliche Aktion: Zum einen kann da ggf. Kohlenmonoxid entweichen, das ist Schwerer als Luft (und würde damit bevorzugt nach unten austreten). Zum anderen erhöhen diese 4 Löcher (in dem Ofen herrschen ja bis zu 1000 Grad?) mit den verbundenen Temperaturdifferenzen m.E. das Risiko enorm, dass da einfach mal was reisst! und dann brennt innerhalb Sekunden der ganze Innenraum. Sprecht da mal (nicht mit einem Ofenbauer) sondern mit irgendjemand der Ahnung von Materialkunde/Physik hat.
Viel Spass und Erfolg mit euren Touren!
VG tom
Hallo Tom,
vielen Dank für Deine Email, auf die ich gerne antworten möchte.
Du hast recht, es gibt – soweit wir wissen – keine Holzöfen für den mobilen Einsatz und Außenluftzufuhr. Alles wird eine modifizierte Lösung für andere Zwecke sein müssen.
Wir haben uns für den Ofen entschieden, da er als einzig uns bekannter Ofen Außenluft zum Verbrennen benutzt.
Dann haben wir uns bei Ofenbauern und beim Schornsteinfeger schlaugemacht: Es gibt kein Regelwerk, welches Holzöfen in Fahrzeugen umfasst, quasi ein rechtliches Niemandsland.
Gemeinsam mit dem Bezirksschornsteinfegermeister (ein guter Bekannter von uns) haben wir in langen Gesprächen für- und wider der Anbringungsart diskutiert und sind auf die nun gefundene Lösung gekommen.
Die Löcher im Brennraum sind von oben und unten durch eine plan aufliegende Unterlegscheibe abgedichtet, weshalb wir nicht der Meinung sind, dass relevante Mengen Abgase in den Innenraum gelangen (im vergleich zur Menge, wenn man mal die Feuerklappe aufmacht, um Holz nachzulegen.
Vorsichtshalber haben wir aber auch noch einen CO-Melder installiert (der bislang noch nicht angeschlagen hat).
Dein Argument mit der Materialschwächung ist unserer Meinung nach vernachlässigbar, wenn man sich die Dicke des Bodens ansieht. Außerdem brennt das Feuer nicht direkt auf dem Boden der Brennkammer, sondern auf einem eingezogenen Zwischenboden. Unten befindet sich der Ascheauffang. Der Boden besteht aus dickem Gußeisen, welches vorsichtig und materialschonend gebohrt wurde.
Bei laufendem Ofen werden nicht einmal die Gewindestangen warm. Das Feuer hat übrigens, wenn es richtig bollert, eine Wärme von etwa 640 Grad Celsius.
Das letzte Argument, welches wir anführen möchten, ist, dass wir ja nur während des Stehens heizen, niemals während der Fahrt.
Die oben benannten Argumente führen dazu, dass wir – obwohl sehr sicherheitsbewusst – kein schlechtes Gefühl beim Betreiben des Ofens haben, denn wir haben subjektiv und hoffentlich auch objektiv alles getan, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Aber beachte bitte, dass wir natürlich keine Gewähr übernehmen können, wir beschreiben hier lediglich UNSERE Erfahrungen.
Herzliche Grüße
Lyggie & Meli & Luna