
Sonntag, 07.06.2020
Wir stehen heute noch einmal mitten im Wald. Neben uns befindet sich eine Waldgaststätte, die Kartause Grünau.
Ja, wir haben hier schon ein paar Tage gestanden. Mutterseelenallein. Inmitten herrlicher Natur. Von atemberaubender Stille umgeben. Nachts beim fröhlichen und lockenden Gesang der Nachtigall einschlafend.
Ja, das war schön.
Doch heute am Sonntag scheint es sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen zu haben, dass wir hier stehen. Nein, die ganzen Heerscharen von Ausflüglern wollen bestimmt nicht in die Kartause, sie sind nur und ausschließlich wegen uns hierher gekommen.
Und so sitzen wir bei geöffnetem Fenster und bekommen die Äußerungen der vorbeiziehenden Menschen sehr sehr deutlich mit.
Es ist schon toll, wenn er ihr die Vorzüge eines Expeditionsmobiles erläutert.
Wenn Opa Sepplhuber plötzlich Experte für Reifengrößen ist und ganz gewiss weiß, dass man damit auch durch den Matsch fahren kann.
Tendenziell gefällt die Black Pearl geschätzt 90 Prozent der 3 Millionen vorbeimarschierenden Besucher.
- Hey, die haben aber große Reifen.
- Was der LKW wohl verbraucht. Warum ist denn die Anhängerkupplung hinten so hoch angebracht, da gibt es doch gar keine Anhänger für.
- Was diese Kiste wohl verbraucht?
- Boah ist das ein großer Tank.
- Guck mal, die haben die Motive mit schwarzer Farbe aufgemalt.
- Die wollen bestimmt durch die Wüste und nach Afrika fahren.
Doch am süßesten ist ein junger Vater, der seinem Kind (geschätztes Alter 3 Jahre) in ganz vernünftigen Ton erklärt, dass es noch viel zu klein für ein solch großes Auto ist und dass es das deshalb nicht haben kann. Aber vielleicht zum fünften Geburtstag, man wird sehen.
Und so werden wir beim Zuhören der Kommentare langsam aber, sicher auch zu Experten, was unser Wägelchen betrifft…..
Nette Zeit mit der Besatzung des Blauen Elephanten
Wir durften einige schöne Tage mit der Besatzung des Blauen Elephanten – ein Schwesternschiff der Black Pearl – verbringen.
Es ist toll so nette Menschen kennen zu lernen.

Doch morgen schon werden sich unsere Wege wieder trennen, sie fahren nach Norden, wir gen Süden. Doch werden wir uns bestimmt irgendwo auf dieser schönen Welt wiedertreffen. In Portugal vielleicht? Wer weiß
Die letzten Vorbereitungen
Montag, 08.06.2020
Heute besorgen wir uns erst einmal einen Zweitschlüssel für die Black Pearl, denn wir haben bislang nur einen Schlüssel.
Anschließend bekommen wir von den netten Jungs der Fensterbaufirma noch den letzten Schliff verpasst.
Danach geht es noch einmal zu 4Wheel24, wo wir zum einen unsere Wasservorräte auffüllen und uns zum anderen von allen verabschieden können.
JUNGS, ihr habt einen grandiosen Job gemacht. DANKE dafür
Aber das wissen sie wahrscheinlich selbst auch und wir können so manches Mal einen stolzen Blick erhaschen, wenn sich der eine oder andere um die Pearl gekümmert hat.
Unsere Reise beginnt
Zunächst tuckeln wir auf der BAB 7 nach Süden und haben uns einen sehr netten Stellplatz in Feuchtwangen ausgeguckt.
So leer, wie heute am Montag nachmittag habe ich die BAB7 noch nie gesehen. Es war richtig angenehm, zu fahren.
Die Widrigkeiten des Straßenbelages, welcher teilweise “unter aller Sau” ist, haben unsere luftgefederten Sitze super ausgeglichen und so können wir dahingleiten, wie auf einem fliegenden Teppich. Doch wollen wir jetzt keinen zweiten Märchenstrang aufmachen und lassen das einfach alt Tatsache im Raume stehen. Luna allerdings, die leider keinen luftgefederten Hundeplatz ihr eigen nennen kann, wird gehörig durchgeschaukelt. Hätte sie vorher Milch getrunken, wäre die jetzt bestimmt zu Schlagsahne mutiert.

Abends gibt es dann noch eine leckere Abendmahlzeit vom Menü-hol-Service namens Lyggie.
Dienstag 09.06.2020
Am nächsten Morgen geht es weiter auf der Autobahn Richtung Süden.
Wir passieren die Europäische Kontinentalwasserscheide, welche die Zuläufe zum offenen Atlantik, der Nord- und Ostsee von denen zum Mittelmeer und Schwarzen Meer zwischen Gibraltar und Moskau trennt. Ja, nun können wir uns schon ein wenig südlicher fühlen 🙂
Meteorkrater Steinheim

Wir passieren das Hinweisschild auf den Meteorkrater Steinheim, welches uns neugierig macht. Später erfahren wir, dass es hier vor etwa 14–15 Millionen Jahren einen Einschlag eines im Durchmesser schätzungsweise etwa 100–150 Meter großen Meteoriten gegeben hat, welcher mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Kilometern pro Sekunde (72.000 km/h) eingeschlagen ist und einen nahezu kreisrunden Krater von etwa 3,8 Kilometern geschaffen hat.
Im Zentrum des Beckens erhebt sich ein Hügel, rund 50 Meter hoch über den heutigen Kraterboden, während der Kraterboden selbst rund 100 Meter unterhalb der umgebenden Hochfläche des Albuch liegt. Der Krater füllte sich dann mit Wasser und zählt heute zu den bedeutendsten Fundstellen des Miozäns (vor etwa 23 – 5 Millionen Jahren), weil hier zahlreiche Fossilien gefunden wurden: Wirbeltieren (darunter Fische, Reptilien, Vögel und Säugetiere) und massenhaft gefundene fossilen Schneckengehäuse.
Das führt uns wieder einmal vor Augen, wie klein und unbedeutend doch der Mensch mit allen seinen “kulturellen Errungenschaften” ist, ein Wimpernschlag in der Erdgeschichte, nicht mehr.
Merkwürdiges am Wegesrand
Kurze Zeit später durchfahren wir einen kleinen Ort.Es gibt hier durchgängig eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h.
Außerdem gibt es sogar – wenige hundert Meter voneinander getrennt – zwei stationäre Blitzer, die allerdings keine Chance auf einen Preis bei einem Ästhetikwettbewerb erhalten werden
Doch warum sich gerade hier in diesem Ort, ausgerechnet in der Ortsmitte, eine Fahrschule mit dem klangvollen Namen “Fahrschule Vollgas” befindet, erschließt sich uns nun wirklich nicht.
Corona Massenteststelle
In Ehingen, unserem nächsten Ziel gibt es einen großen Festplatz mit einem angegliederten Stellplatz.
Doch wir werden nicht eingelassen. Der gesamte Platz ist abgesperrt

Hier soll es Corona Massentests geben, sozusagen Corona-Drive-Ins.
Der Besucherandrang war auch derart enorm, man mag es gar nicht berichten. NIEMAND war hier, NIEMAND will sich testen lassen.
Aber dafür gibt es immerhin strikte Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat.

Alles irgendwie …. surreal. Um so realer war das dann folgende
Treffen mit lieben Freunden
Nach langen Monaten haben wir Angelika und Armin wieder einmal treffen können. Es war schön, wieder einmal seine Gedanken austauschen zu können.

Leider müssen wir bald wieder Abschied voneinander nehmen, da uns unsere Wege weiter in Richung Alpen führen. Die Beiden haben auch einen Telegram-Blog:
Thun Mobil – Unternehmen ADEBAR
in dem sie Informationen zu ihrem Reiseprojekt mitteilen.
Virtuell wird Realität
10.06.2020
Unser nächster Halt führt uns nach Neuburg an der Donau. Schon einige Zeit tauschen wir uns mit Tanja und Jörg von Hummel911 aus, die in ihrem tollen gelben Kurzhauber leben. Auf Anhieb stimmt die Chemie zwischen uns und wir können in langen Plauderrunden nahtlos an die virtuellen Gesprächsinhalte anschließen.
Auch Tanja und Jörg haben ihr Herz am rechten Fleck und so können wir uns bei Spaziergängen und “Klönsnacks” ausgiebig austauschen und schöne Stunden verleben.

Leider sind die schönen Stunden bald vorbei und uns zieht es Richtung Süden.
Hey, ihr Beiden, wir werden uns garantiert wiedertreffen…..
Exmotreffen Am Weiher
Samstag, 13.06.2020
Das letzte Mal hatten wir uns in Portugal getroffen…. lang lang ist´s her. Und als wir so in Südbayern herumcruisten, schrieb uns Wolfgang spontan an.

Heute nun können wir Wolfgang mit seinem MB917AF wiedertreffen und dabei auch seine Liebste, die Ruth kennenlernen.
Leider trennten sich unsere Wege bereits aus Termingründen nach einigen Stunden, doch man sieht sich bestimmt in dieser Welt wieder. Schließlich ist sie ja bekanntermaßen sehr klein.

Immerhin bleiben uns einige sehr schöne Stunden, die wie im Fluge vergehen.
Leider haben wir es irgendwie verpatzt, ein vernünftiges Foto zu fabrizieren.
Austria, bald sind wir da
Sonntag, 14.06.2020
Heute schüttet es wie aus Eimern. Oder Kübeln. Oder Badewannen.

Und so tasten wir uns Kilometer für Kilometer weiter in Richtung Salzburg.
Unterwegs noch schnell eine Gobox erworben doch leider sind wir damit nicht so recht glücklich, denn der Verkäufer in der Verkaufsstelle war so schlau, bei uns eine Emissionsklasse 6 einzutragen. Da wir aber keinen Feinstaub, sondern nur Grobstaub produzieren, was so in etwa der Emissionsklasse 0 entsprechen dürfte, müssen wir das morgen noch einmal korrigieren lassen.

Und langsam, wie ein kleines Schneckchen, welches Luna beim Gassigang neugierig beschnuppern kann, tuckeln wir weiter und verzupfen uns nachmittags auf einen Stellplatz bei einem Restaurant. Da war der Stellplatz noch halbwegs leer. Nun, am Abend ist er gerammelt voll.
Irgendwie auch nicht schön. Immerhin ist das Essen im Gasthof richtig gut und wir genießen den Abend.
Wie gehts nun weiter?
Morgen geht´s erst einmal rüber nach Österreich, denn die Grenzen sollen ab 0:00 Uhr wieder geöffnet sein.
Wohin uns dann die Reifen tragen werden…. lass dich überraschen.
Stay tuned…. es bleibt spannend.
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