Servicearbeiten Steyr 680

Abgeschmiert, Ölig und Luftlos

Abgeschmiert, Ölig und Luftlos. Vom Schmieren, vom Ölen und vom Zischen. Dieser Blogbeitrag handelt von Servicearbeiten, die fast geklappt hätten.

 

 


 

Abschmieren


 

 

Viele, die einen alten Laster fahren, werden dieses Problem kennen. Eigentlich benötigt man zum Abschmieren 3 Hände.

 

  1. Eine zum Halten des Schmierschlauchs und zum Drücken gegen den Schmiernippel
  2. Eine zum Halten der Fettpresse
  3. Eine zum Zusammendrücken der Fettpresse

 

Das Problem besteht nun darin, dass die meisten durchschnittlich ausgebildeten LKW-Führungspersönlichkeiten und deren Hilfspersonal meistens nur mit 2 Händen gesegnet sind.

 

Doch dafür scheint es eine Lösung zu geben:

 

Fettpresse mit Pistolengriff. Ahnlich wie bei einer Silikon-Kartuschenpresse (Keine Angst, ich musste diesen Fachausdruck auch erst googeln) kann man das Fett mittels Pistolengriff herauspressen. Soweit die Theorie. In der Praxis ist das leider nur mäßig von Erfolg gekrönt, denn es sprechen zwei Momente dagegen. Erstens mangelnde Handkraft und zweitens zierliche Damenhände 🙂

 

Doch auch dafür scheint es eine Lösung zu geben.

 

Pneumatisch bestriebene Fettpresse

 

Und ein solches Teil findet Einzug in unser Werkzeugsortiment.

 

Heute nun soll es zum ersten Mal ausprobiert werden. Also Schlauch angestöpselt, das andere Ende am Luftanschluss des Lkw angetüddelt und…. nichts passiert.

 

Okay, vielleicht ist es hilfreich, den Motor zu starten und etwas Gas zu geben, damit das Ganze auch funktioniert. Gesagt – getan. Nun besteht das Problem allerdings darin, dass der gerade herrschende mäßige Wind die Auspuffgase fast vollständig unter dem Fienchen zu verteilen vermag.

 

Nachdem ich allerdings eine “Flauteminute” habe abpassen können, ihr wisst schon, so mit umlaufenden Winden und so, da habe ich es dann ausprobiert.

 

Ich nahm mir einen Schmiernippel, steckte den Schlauch der pneumatischen Fettpresse darauf und drückte ab. ES KLAPPTE.

 

Yippie ay Yeah.

 

Es klappt prima.*

 

 

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Irgendwas ist halt immer.

 

 


Ölwechsel mit Filterwechsel


 

Nachdem das mit dem Abschmieren prima geklappt hat, versuchen wir uns an einem anderen Gewerk. Dem Ölwechsel. Eigentlich nicht allzu schwierig. Man hat es ja schon mal gemacht und der Motor ist ja noch handwarm. Also alles bereit gestellt, die Auffangkanister positioniert und die Schrauben langsam aufgedreht.

 

Irgendwie habe ich wohl die Ölablassschrauben-abschraubende Hand total komisch gehalten, denn der Ölstrahl fließt nicht, wie erwartet in die Kanister, sondern über meine Hand auf den Kanisterrand, von dort auf die grossflächig ausgelegte Pappe und von dort auf ein Paar Steine unterhalb des Fienchens. Mist.

 

Der Rest ist dann wieder ein Kinderspiel: Leerlaufen lassen, Filter rausnehmen, Kupferdichtringe ausglühen, alles wieder einsetzen und festschrauben, Öl einfüllen, Altöl und sonstiges wegräumen.

 

Um den Ölfleck werde ich mich wohl morgen oder besser gesagt die nächsten Tage kümmern müssen, denn unser Serviceabenteuer ist noch nicht am Ende angelangt.

 

Irgendwas ist halt immer.

 

 


Misslungener Reifenwechsel


 

 

Das Drama nimmt also seinen Lauf und wir befinden uns plötzlich ohne Vorwarnung im dritten Akt.

 

Die Reifen der Vorderräder weisen ein Sägezahnprofil auf, welches sich auf unerklärliche Art und Weise gänzlich ohne unser Willen oder unser Zutun gebildet hat.

 

Wir wollen nun die Vorderreifen tauschen. Rechts gegen Links und umgekehrt, um dieses Sägezahnprofil abzufahren.

 

Also Radmuttern etwas gelöst, Fienchen hochgebockt, Reifen abgenommen und versuchen, ihn auf der anderen Seite, bei der der Reifen ebenfalls bereits heruntergenommen ist, zu montieren.

 

RTFM. (Read The Fucking Manual) Sicherlich steht dort irgendwo, dass man den Reifen nur dann montieren darf, wenn das Ventil direkt über der Vertiefung für das Ventil steht. Da hier aber leider  keine Warnleuchte aufblinkt, versuchen wir es halt anders zu machen. Neuer. Moderner. Besserwissender.

 

Diesem Umstand ist es dann letztlich  zu verdanken, dass das Ventil zwischen Felge und Radnarbe eingequetscht wird und dieses mit einem lauten Zischen bestätigt.

 

Zischen? Nicht gut! Das Ventil ist nun defekt, woran wir so überhaupt nichts ändern können und so bleibt uns nichts anderes übrig, als den platten Reifen provisorisch zu montieren, da wir uns dann nächste Woche mit dem Thema : Wie ziehe ich einen neuen Schauch in eine Trilex-Felge ein werden beschäftigen dürfen.

 

Irgendwas ist halt immer.

 

Stay tuned… wie du siehst, bleibt es spannend.

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